Kaiser Karl
Kaiser Karl I. Franz Joseph Ludwig Hubert Georg Maria wurde am 17. August 1887 in Persenbeug geboren und starb am 1. April 1922 in Funchal auf Madeira. 1903 ernannte der Kaiser Erzherzog Karl zum Leutnant des Ulanenregiments "Erzherzog Otto" Nr. 1. Am 1. Oktober 1905 begann seine militärische Ausbildung beim 7. Dragonerregiment. Die Garnison war zuerst in Kutterschitz bei Bilin in Böhmen, 1906 in Brandeis-Altbunzlau stationiert. Am 1. November wurde er zum Oberleutnant befördert. Seine Gattin wurde die 1892 geborene Prinzessin Zita von Bourbon-Parma, am 13. Juni 1911 wurde in Pianore (Toskana) die Verlobung im engsten Familienkreis gefeiert. Noch im selben Jahr heiratete Karl. Sie bekamen in den ersten zehn Jahren ihrer Ehe acht Kinder. Nach der Ermordung Franz Ferdinands am 28. Juni 1914 wurde er Erzherzog-Thronfolger und am 21. November 1916 wurde Karl nach dem Tod von Kaiser Franz Josephs zum Kaiser von Österreich ausgerufen.
Am 11. November und 13. November 1918 verzichtete der Kaiser auf seine Herrscherrechte über die österreichische bzw. ungarische Reichshälfte. Allerdings dankte er nicht formell ab. Er wurde daraufhin nach Madeira verbannt. Dort starb er am 1. April 1922. Seine letzten Worte in den Armen seiner Frau waren: "Mein Jesus, Dein Wille geschehe – Jesus." Am 3. Oktober 2004 wurde er von Papst Johannes Paul II. in Rom selig gesprochen. Sein Gedenktag ist der 21. Oktober, der Hochzeitstag mit seiner Frau Zita.
Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs war Erzherzog Karl auch Mitglied des obersten Armeekommandos, aus dem er allerdings bald von Generalstabschef Conrad von Hötzendorf hinausgedrängt wurde. Er besuchte danach im Auftrag des Kaisers oft die Truppen an vorderster Front. So auch das IR 59.
Als das Königreich Italien 1915 glaubte die Gunst der Stunde nutzen zu können, erklärte es am 23. Mai 1915 seinem bisherigen Verbündeten Österreich-Ungarn den Krieg. Nachdem die eigentlich völlig ungeschützte Grenze gegen Italien mit hastig zusammengerafften Landsturm- und Genesendenverbänden, einigen wenigen aktiven Truppenteilen,sowie den Tiroler und Vorarlberger Standschützen, den freiwilligen Schützen Kärntens, Salzburgs und der Steiermark einigermaßen gesichert worden war, begannen im Sommer 1915 die Verlegungen der mittlerweile wieder ergänzten Gebirgstruppen in ihre eigentlichen Aufgabengebiete. Zusammen mit den vier Tiroler Jägerregimentern sowie Feldjägerbataillonen (z.B. Nr. 8 und Nr. 9) und verschiedenen normalen Infanterieregimentern, z.B. dem X./59, bewerkstelligte man das, was niemand für möglich gehalten hätte, nämlich die Verteidigung der Grenze Österreichs gegen eine bis zu achtfache Übermacht. 1916 war Erzherzog Karl Kommandierender General des 20. Armeekorps (Edelweißkorps; die "Blumenteufel" - der Name wurde von Erzherzog Josef Ferdinand gewidmet) - in Italien und befehligte danach Truppen in Rumänien. Nach der Thronbesteigung nahm er mit häufigen Frontbesuchen größten Anteil an der Kriegsführung. Bereits am 2. Dezember 1916 übernahm er den Oberbefehl über die Armee und verlegte das Armeehauptquartier von Teschen nach Baden bei Wien. Am 1. März 1917 setzte er Generalstabschef Conrad von Hötzendorf ab. Karl versuchte in mehreren Anläufen Friedensgespräche zu etablieren, allerdings ohne Resultat. Er verbot zwar explizit jeden Einsatz von Giftgas innerhalb des Befehlsbereichs der k.u.k. Armee, konnte aber nicht verhindern, dass die Oberste Heeresleitung des Deutschen Reichs in der 12. Isonzoschlacht, der Schlacht von Karfreit, im Oktober 1917 Giftgas einsetze.
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