Oberleutnant MLAKER Albin

 

* 25. Februar1890 in Planina bei Rakek; † Juni 1946 in Marburg)

1. Kompanie des Sappeurbataillon 14, Ritter des Leopold-Ordens

 

Obwohl Oberleutnant Albin Makler kein Angehöriger des IR 59 ist, sollte an dieser Stelle an ihn erinnert werden. Sowohl Malga II. Posta, das Werk Casa Ratti, als auch der Monte Cimone waren im direkten Kampf- und Einflussbereich der 59er. Die Durchbruchsschlacht und die Erstürmung des Monte Cimone eine direktes Zusammenwirken mit der von ihm durchgeführten Sprengungen.

 

Durchbruchsschlacht am 15.5.1916

 

Oberleutnant Mlaker führte die Hindernissprengungen im Angriffsbereich des IV. Baons durch und wurde von Feldwebel Fürtauer von der 15. Kompanie eingewiesen. Danach wurden weitere Gassen durch Oberleutnant Mlaker und seine Männer in die Hindernisse, auch anderer Baone der 59er, gesprengt. Hoen Seite 415 - 421

 

Casa Ratti

 

Die Hauptarmierung bestand aus drei 149-mm-G-Kanonen in Panzerkuppeln System Ispettorato. Zwischen den Geschützbrunnen befanden sich die Munitionshandmagazine, unter diesen die Gefechtsbereitschaftsräume und die Munitionshauptmagazine. Auf jedem Flügel und im linken Kehlpunkt waren je eine Mitrailleuse in Verschwindkuppeln eingebaut. Am rechten Flügel befand sich ein gepanzerter Beobachtungsstand, der möglicherweise die Nutzung mit einem Maschinengewehr gestattet hätte. Der in der Contreescarpe gemauerte Frontgraben war in der Sohle etwa vier Meter breit und ebenso tief; die Breite von der Glaciskante bis zur Kante der Contreescarpe betrug 18,20 Meter. Am linken Ende befindet sich eine Grabenstreiche, die durch eine Poterne mit dem Batterieblock verbunden ist. Der Kehlgraben war etwa sechs Meter breit und drei bis vier Meter tief. Im Kehlgraben befand sich ein an den Batterieblock angelehnter Anbau mit nur wetterfester Abdeckung. 50 Meter rückwärts parallel der Geschützlinie verlief ein weiterer Kehlgraben, in dessen Mitte sich ein Kehlkoffer mit nach jeder Seite drei Gewehrscharten befand.

 

Im rechten Kehlpunkt lag die Kaserne, die mit etwa 120 Mann belegt werden konnte. Die Sturmsicherheit in der rechten Flanke sollte durch einen 30 Meter hohen Felsabsturz gegen das Val d'Astico und die Wirkung des Geschützemplacements auf dem Torrre Alta gewährleistet sein. Die Hauptschussrichtung lag nach Norden.

 

Am 26. Mai wurde das geräumte und völlig intakte Fort von österreichisch-ungarischen Truppen besetzt und dabei insgesamt sechs, möglicherweise auch nur fünf, Artilleristen der ehemaligen Werksbesatzung gefangen genommen.

 

Dazu der österreichische Heeresbericht vom 27. Mai: „Das zur Befestigungsgruppe von Arsiero gehörende Panzerwerk Casa Ratti, die Straßensperre unmittelbar südwestlich von Baccarola, ist in unserer Hand. Leutnant Albin Mlaker des Sappeurbataillons Nr. 14 drang mit seinen Leuten ungeachtet des heftigen beiderseitigen Feuers in das Werk ein, nahm die feindlichen Sappeure, die es sprengen wollten, gefangen und erbeutete so drei unversehrte schwere Panzerhaubitzen und zwei leichte Geschütze.“

 

Oberleutnant Mlaker wurde im Heeresbericht genannt, was 1914­-18 nur bei 8 Stabs- und Oberoffizieren der Fall war.

 

Wer als erster in das Fort eindrang, konnte aber niemals völlig geklärt werden; für sich beanspruchten dies der damalige Leutnant Mlaker von der 1. Komp. des Sappeurbataillon 14, sowie eine Patrouille des IR 50 unter dem damaligen Kadetten Cisteanu. Letztendlich wurde das Verdienst dem Leutnant Mlaker zugesprochen.

 

Bis zum Rückzug der k.u.k.-Truppen auf die neue Widerstandslinie nach dem Ende der Offensive feuerte das Fort auf die italienischen Stellungen. Da die Anlage vor der neuen Frontlinie lag, wurde sie am 26. Juni von dem jetzigen Oberleutnant Mlaker gesprengt. Wortlaut der Meldung XX. Korpskommando:

 

„Werk Casa Ratti: vollständig mit 8000 kg Pulver und 200 kg Ekrasit in Trümmer gelegt. Panzerkuppeln, Lafetten, MG-Drehtürme und gepanzerter Beobachtungsstand 500–600 Schritt weit geschleudert.“

 

Monte Cimone

 

Das Infanterieregiment Nr. 59 verteidigten ihn gegen heftige Angriffe, bis er unter unglücklichen Umständen am 23. Juli 1916 verloren wurde. Die Wiedereroberung schien nach vergeblichen Versuchen nur noch durch eine Gipfelsprengung möglich. Der Sappeuroberleutnant Mlaker führte das Wagnis des unterirdischen Angriffs unter schwierigsten Verhältnissen durch. Er sprengte den Cimone am 23. September 1916, und beim unmittelbar folgenden Angriff der Rainer wurde der Gipfelbereich zurückgewonnen.


Dazu die folgende Meldung: “Wie nun festgestellt ist, war die von Oberleutnant Mlaker, ungeachtet seiner Verwundung, vorzüglich geleitete Sprengung des Cimone-Gipfels von vernichtender Wirkung. Eine italienische Kompagnie wurde ganz verschüttet. Abteilungen des Infanterieregiments Nr. 59 fassten die übrigen Teile der überraschten Besatzung in Flanke und Rücken. Die Zahl der Gefangenen hat sich auf 427 erhöht, auch wurden 2 Maschinengewehre erbeutet. Der Monte Cimone steht seither unter lebhaftem Feuer der feindlichen Artillerie.“

 

Auffällig ist, dass sowohl die Sprengung des Cimone, als auch die Eroberung des Werkes Casa Ratti sehr umstritten sind. Bei der Sprengung des Cimone dürfte die Sprengwirkung, auf Grund zu früher Sprengung und/oder Verrechnung in der Stollenführung, nicht in die geplante Richtung gegangen sein. Beim Werk Casa Ratti wurde Oberleutnant Mlaker der Ruhm vom IR 50 strittig gemacht. Seine Berühmtheit verdankt er mit Sicherheit auch der Notwendigkeit Vorbildpersonen und pressewirksame Helden zu erschaffen. Diese Anmerkung soll keineswegs die Leistungen von Oberleutnant Mlaker schmälern, jedoch etwas in das historische gegebene Licht rücken.

 

Weiterführend sind die Pläne der Sprengung des Monte Cimone und der Schlachtfeldbilder auf dieser Webseite zu beachten.