Peter Ferdinand, Erzhg. von Österr. (1874-1948), Feldmarschalleutnant

 

 

 

Peter Ferdinand Salvator Karl Ludwig Maria Joseph Leopold Anton Rupert Pius Pancraz von Österreich-Toskana (* 12. Mai 1874 in Salzburg; † 8. November 1948 in St. Gilgen) aus dem Hause Habsburg-Lothringen war ein Erzherzog von Österreich und General der k. u. k. Doppelmonarchie. Peter Ferdinand war von 1942 bis zu seinem Tod Thronprätendent des Großherzogtums Toskana.

 

Peter Ferdinand war der dritte Sohn des vormaligen Großherzogs Ferdinands IV. von Toskana (1835–1908) aus dessen Ehe mit Alix (1849–1935), Tochter des Herzogs Karl III. von Parma. Nach seiner Vermählung bewohnte Peter Ferdinand ab 1900 die Räumlichkeiten der gewesenen Kronprinzessin Stephanie in der Wiener Hofburg.

 

Peter Ferdinand Erzherzog von Österreich, Salzburg, 12. 5. 1874; † St. Gilgen (Salzburg), 8. 11. 1948. Absolv. die Militär-Oberrealschule in Mähr. Weißkirchen und die Theres. Milit.Akad. in Wr. Neustadt, aus der er 1893 als Lt. zum IR 59 ausgemustert wurde. Nach Dienstleistung in Salzburg und Czernowitz und Besuch der Kriegsschule in Wien 1896–98 kam er 1899 als Hptm. und Komp.Kmdt. des IR 93 nach Olmütz, 1900–07 diente er in gleicher Eigenschaft, dann als Stabsoff. in Linz. Erst bei den 4. Rgt. der Tiroler Kaiserjäger, dann wieder im IR 59. 1907 wurde Peter zum Oberst befördert und Kommandant des 4. Baons des IR 59 „Erzherzog Rainer". In Folge übernahm er als Inhaber das IR 66. 1909 übernahm er das Kmdo. des IR 32 in Wien, 1911–14 kommandierte er als GM die Wr. 49. Inf.Brig.

 

Am 1. Mai 1911 wurde er zum Generalmajor und am 23. April 1914 zum Feldmarschall-Leutnant befördert. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 war er Kommandant der 25. Infanteriedivision, mit der er im Verband des k.u.k. II. Korps in Galizien und Südpolen kämpfte. General Moritz von Auffenberg stellte später fest, dass Peter Ferdinand durch sein Disponieren in der Schlacht von Komarów die Einkesselung der 5. russischen Armee verhinderte. Im Juni 1915 wurde Peter Ferdinand seines Kommandos enthoben, die 25. Division übernahm Generalmajor Joseph Poleschensky.

 

Am 17. April 1917 zum General der Infanterie befördert und wieder in Dienst gestellt, wurde Peter Ferdinand Kommandant einer Korpsgruppe an der Italienfront. Er verteidigte zunächst den Hochgebirgsabschnitt am Ortler, im Oktober 1917 deckte seine Korpsgruppe an der Kärntner Westfront den Aufmarsch der 14. Armee zur 12. Isonzoschlacht. Am 15. August 1918 wurde seine jetzt im Trentino stehende Korpsgruppe in V. Armeekorps umbenannt. In den letzten Kriegstagen befehligte er ab 26. Oktober 1918 stellvertretend für Feldmarschall Krobatin die 10. Armee in Trient.

 

Der Erzherzog galt als künstlerisch begabt und lebte nach dem Krieg in Luzern. 1935 kehrte er wieder nach Österreich zurück. Mit dem Tod seines älteren Bruders Joseph Ferdinand (1872–1942), wurde Peter Ferdinand Thronprätendent der Toskana. Peter Ferdinand starb 74-jährig in St. Gilgen und wurde auf dem dortigen Friedhof bestattet.