Oberleutnant Paul Stockhammer

 

Ich bedanke mich bei Frau

 

Ingeborg Stockhammer, Tochter von Oblt Paul Stockhammer,

 

die es mir erlaubt hat in die Tagebücher ihres Vaters zu lesen und sie an die SWGR, neben anderen wichtigen Unterlagen und Exponaten, übergeben hat. Damit zählt dieses Konvolut, neben denen von Albori und Saffert, zu den drei wichtigsten Konvoluten in der Sammlung.

 

Die Tagebücher Paul Stockhammers sind nur in Auszügen zur Veröffentlichung bestimmt, weil sie ein Bestandteil der Chronik der Familie Stockhammer sind. Ungeachtet dessen wurde je eine Kopie dem Kriegsarchiv in Wien und dem Salzburger Landesarchiv zur Verfügung gestellt, unter dem ausdrücklichen Vorbehalt, dass jede private oder gewerbliche Nutzung nur mit ausdrücklicher Zustimmung erlaubt ist.

 

 

Sein Wahlspruch:

„Der Kaiser rief.
Der Vater ließ mich ziehen.
Der Mutter Segen gibt ein fein’ Geleit.
Auf unsern Herrgott baun auf allen Wegen.
Gerechtigkeit ist unser Krieg und Streit.“

 

 

Vorwort

 

Paul Stockhammer, Sohn eines Lehrers aus Weilbach/Gerichtsbezirk Ried im Innkreis (Oberösterreich), Student der Jurisprudenz, rückte am 01. August 1914 anlässlich des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs als „Einjährig Freiwilliger“ * zum ruhmreichen Salzburg Hausregiment, dem salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterieregiment „Erzherzog Rainer“ Nr. 59 ein. Er leistete während des gesamten Weltkriegs 1914 - 1918 Wehrdienst und hatte bei Kriegsende den Rang eines Oberleutnants in der Reserve inne. Er kämpfte bis zum Frühjahr 1916 in Galizien, wurde dann mit seinem Regiment nach Südtirol verlegt und nahm dort an der unter der Bezeichnung „Strafexpedition“ in die Geschichte eingegangenen Frühjahrsoffensive gegen Italien und den sich anschließenden Stellungskämpfen auf dem Monte Cimone teil. Die Junischlacht 1917 auf der Hochebene der Sieben Gemeinden (Ortigara-Lepozze), den Vormarsch der Heeresgruppe Conrad im Val Sugana in der Folge der 12. Isonzoschlacht im Herbst 1917, die Eroberung des Melettamassivs im Dezember 1917 und die Abwehrschlacht am Südrand der Hochfläche von Asiago im Januar 1918 erlebte er als Kommandant einer Maschinengewehrkompanie. Am 03. November 1918 geriet er in italienische Gefangenschaft, aus der er erst im Herbst 1919 zurückkehrte.

 

Paul Stockhammer führte während der gesamten Zeit seines Kriegsdienstes und auch in der Gefangenschaft, hier aus nicht mehr feststellbaren Gründen allerdings nur bis zum 26. Januar 1919, persönliche Aufzeichnungen. In Kriegstagebüchern, Diensttagebüchern und Tagebüchern machte er sich zum großen Teil täglich, gelegentlich auch größere Zeiträume subsumierende Aufzeichnungen über seine persönlichen Erlebnisse, die in dieser umfassenden Form Seltenheitswert besitzen und eine historische Quelle ersten Ranges darstellen.

 

Der besondere Wert der Aufzeichnungen liegt darin, dass sich der Verfasser keineswegs - wie das in den meisten Kriegstagebüchern der Fall ist - darauf beschränkt, Ereignisse und Erlebnisse darzustellen, sondern das äußere Geschehen mit seiner inneren Gedankenwelt in Einklang bringt. Er verfolgt das Geschehen wachen Auges und beurteilt es auch; diese Urteile sind immer zutreffend und nicht selten von harter Kritik geprägt.

 

Darüber hinaus zeichnen sie ein klares Bild von der Entwicklung eines jungen Mannes vom leichtsinnigen, Wein, Weib und Gesang über alles liebenden Studenten, der voll Begeisterung und Stolz, ohne Sorge und mit der Erwartung, hoch befördert, mit Ehrenzeichen geschmückt und ein Held zu werden, in den Krieg gezogen, aber bereits im Dezember 1914 krank an Leib und Seele, dem Debakel des Sanrückzugs gerade noch entkommen und vollkommen frustriert und desillusioniert nach Salzburg zurückgekehrt ist, zum verantwortungsvollen Zugführer und Kommandanten in einer Maschinengewehrkompanie, dem das Wohl seiner Untergebenen aller erste Pflicht und vornehmste Aufgabe ist. Am Ende des Krieges, als das Habsburgerreich unaufhaltsam der Katastrophe entgegensteuert und an der italienischen Front reihenweise Regimenter, Brigaden und Divisionen meutern, sich weigern, an die Front zu gehen oder die innegehabten Stellungen befehlswidrig verlassen und damit eine vorzeitige Auflösung der Abwehrfront verursachen, gehört er zu denjenigen, die bis zum Schluss ihr Pflichtbewusstsein beweisen und auf ihren Posten bis zum bitteren Ende ausharren. Die zwangsläufige Folge für Paul Stockhammer ist das schreckliche Los der Kriegsgefangenschaft, aus der er - wie die meisten Deutschösterreicher und Ungarn - erst nach der Unterzeichnung des Friedensvertrags von St. Germain im Herbst 1919 in die Heimat entlassen wird. Die Schilderungen über die Umstände der Gefangennahme, die Erlebnisse auf dem Marsch in das italienische Konzentrationslager Breganza und die allen Regeln der Genfer Konvention widersprechende, grausame Behandlung der österreichisch-ungarischen kriegsgefangenen Offiziere im Castell Baia bei Neapel sind meiner Ansicht nach die eindrucksvollsten und bedrückendsten Szenen aus dem Leben einer Generation, die man später als die „verlorene“ bezeichnete.

 

Beachtenswert ist die Offenheit, mit der Paul Stockhammer seine eigenen kleinen und großen Schwächen beschreibt, bemerkenswert seine Beobachtungsgabe und seine im Verlaufe des Krieges immer ausgeprägter zu Tage tretende Fähigkeit, eigene Erlebnisse, vor allem aber Naturereignisse anschaulich zu beschreiben.

 

Alles in allem sind die Aufzeichnungen Paul Stockhammers ein sehr menschliches, ein „inwendiges“ Bild vom Kriegsgeschehen. Es verwundert daher nicht, dass auch ein namenloses Heimweh einer der Grundtöne der Tagebücher ist. Bei aller Gottergebenheit und jenem Gleichmut, der die Soldaten nach Jahren des Grauens geprägt hat, geht doch die Hoffnung auf eine gesunde Heimkehr wie ein roter Faden durch alle Tagebücher. Sie ist für Paul Stockhammer nach 51 Monaten Krieg und 12 Monaten grausamer Kriegsgefangenschaft schlussendlich doch noch in Erfüllung gegangen.


Bad Reichenhall, im Herbst 2002 Albin Kühnel

(  Anm. d.R: Übertrug die Tagebücher in Reinschrift, auch dafür herzlichen Dank. )

 


* Maturanten oder diesen gleichwertig Ausgebildete hatten in der k.u.k. Armee die Möglichkeit, sich als „Einjährig-Freiwillige“ zur Ableistung des Präsenzdienstes zu melden und dann im Verlauf von Waffenübungen weiters militärische Wissen und Praxis zur Qualifikation als Reserveoffizier zu erwerben. Der Vorteil der „Einjährigen“ lag darin, statt normalerweise drei Jahren nur ein Jahr durchdienen zu müssen, der Vorteil für das k.u.k. Militär hingegen, über bereits allgemein gut gebildete, auch im späteren Wirtschaftsleben oder der Verwaltung als Führungskräfte eingesetzte Kader zu verfügen.

 

Einjährig-Freiwillige trugen die ihnen jeweils zustehende Uniform des entsprechenden Truppenkörpers, hatten als besondere Auszeichnung jedoch eine 1 cm breite, seidene kaisergelbe Ärmelborde zu tragen, die in der Längenmitte in einer Breite von 2 mm schwarz durchwebt war. Dieser Armstreifen, im Soldatenjargon spöttisch als „Intelligenzbörtel“ bezeichnet, war an beiden Ärmeln anschließend an den oberen Rand des Aufschlags aufgenäht.

 

 

Verzeichnis der Oblt Paul Stockhammer während des Ersten Weltkriegs

verliehenen Medaillen in der Reihenfolge der Spange

 

 

 

 

# 1. Militärverdienstkreuz mit KD und Schwertern

Begründung: Hervorragend tapferes Verhalten vor dem Feind. Verliehen am 10.5.1918. Ah. Entschliessung vom 10.5.1918

Hat sich als Kommandant der ital. M.G.K. IV/4 in der Zeit vom 28.1. - 3.3.1918 auf Col del Rosso bei jeder Gelegenheit durch beispielgebend tapferes Verhalten und durch richtige und bedeutsame Situationsmeldungen in den kritischsten Momenten besonders hervorgetan.

Hat insbesondere bei dem am 31.1.1918 erfolgten feindl. Angriff gegen C. Melaghetto und Mt. di Val Bella den vorrückenden Gegner trotz des heftigen auf den eigenen Stellungen gelegenen Sperrfeuers durch raschen initiativen Stellungswechsel seines rechten M.G.-Zuges unter vernichtendes Flankenfeuer genommen und ihm sichtlich große Verluste beigebracht (tote Schwarmlinie bei C. Melaghetto) und dadurch zum raschen Abschlagen des feindlichen Angriffes hervorragend beigetragen.

 


# 2. Militärverdienstmedaille (Signum Laudis) in Bronze mit Schwertern

Begründung: Tapferes Verhalten. Verliehen am 16.8.1917. Ah. Entschliessung vom 16.8.1917

Hat während der Junikämpfe im Bereich des nördl. Grenzkammes der Sieben Gemeinden Vorzügliches geleistet. War insbesondere in der Zeit vom 10. - 16.6.1917 Tag und nacht unermüdlich und auf das initiativste tätig, bezog wiederholt selbst im stärksten feindlichen Artillerie- und Minenfeuer immer wieder neue offene Stellungen, brachte dem Feind durch rasche Ausnützung sich darbietender Gelegenheiten schwere Verluste und gab seiner Abteilung stets das Beispiel persönlicher Tapferkeit und Kaltblütigkeit. P.V.O.Bl 162 von 1917 für das Heer

 

# 3. Silberne Tapferkeitsmedaille II. Klasse

Begründung: In Anerkennung tapferen Verhaltens vor dem Feinde. Verliehen am 15.6.1916

Bei dem am 15.5.1916 erfolgten Durchbruch der feindlichen Stellungen östlich Malga Seconda Posta außerordentlich tapfer, initiativ und kaltblütig. Am 15.5. durch vorzügliche (Wahl) seiner MG-Feuerstellung den feindlichen Gegenangriff zum Stehen gebracht durch Flankenfeuer, und am 16.5. viel zur Einnahme der feindlichen Stellung beigetragen. XX. Korpskommando, Befehl. Nr. 432 vom 15.06.1916

 

# 4. Bronzene Tapferkeitsmedaille ( keine Daten bekannt )

 

# 5. Verwundetenmedaille

Verliehen am 18.8.1917. Regt. Kdo. D. IR 59

 

# 6. Kaiser Karl Truppenkreuz

Die Auszeichnung erhielten alle Soldaten, die mehr als 3 Monate andauernden Frontdienst geleistet hatten. Verliehen am 18.8.1917. Lt. En. Nr. 462 des Regiments-Kommandos des IR 59

 

 

Sonstige Erinnerungsmedaillen nach dem Krieg zugeteilt

# 7 Österreichische Kriegserinnerungsmedaille (keine Daten bekannt )

 

# 8 Kriegserinnerungsmedaille Ungarn verliehen am 2.6.1934

 

Verliehen aber nicht getragen:

 

# 9 Ehrenkreuz für Frontkämpfer verliehen am  1.10.1939


# 10 Tiroler Landesgedenkmünze 1914 – 1918 verliehen am  28.12.1932

 

 

 Der militärische Werdegang von Oblt Stockhammer

Aufstellung von Albin Kühnel

 

 

Zeitpunkt Dienstgrad Verwendung Einheit Übergeordn. Sonstiges      
Zeitraum   Verband        
                 
11.03.1913

Assentierung1; eingeteilt auf 1 Jahr Präsenzdienst

und 11 Reservejahre zum IR 59 (15. Feldkompanie)

07.04.1914 Aufschub des Präsenzdienstes bis 01.10.1915 bewilligt.
01.08.1914 EinjFreiw. IV. Ersatzkompanie des IR 59 Militärische Grundausbildung
bis Infanterist
31.08.1914
01.09.1914 - „ - Schwarm- 4./IV. Maschinen-
bis kommandant gewehrkomp.
26.10.1914
01.10.1914 Beförderung
z. EinjFreiw.
tit. Korporal
26.10.1914 EinjFreiw. Schwarm- 14. Feldkomp. 5. Ibrig Sankämpfe; Schlacht bei Krakau
bis tit. Korporal kommandant des IR 59 3. ID
16.11.1914 XIV. Korps
3. Armee
16.11.1914 - „ - - „ - - „ - - „ - Feldspital Seybusch und Notreservespital Hombok 
bis  bei Olmütz
22.12.1914
23.12.1914 - „ - zum Ersatzkader nach Salzburg eingerückt.
bis
31.12.1914
01.01.1915 - „ - Reserveoffiziers-schule Steyr Mit Erfolg absolviert
bis II. Turnus
28.02.1915
01.03.1915 - „ - Zugs- IV. Ersatz-
bis kommandant kompanie 
10.05.1915 des IR 59
05.05.1915 Beförderung
zum EinjFrw.
tit. Zugsführer
11.05.1915 EinjFreiw. Zugs- MaschGew- 30.06. bis 20.08.1915
bis tit. Zugsführer kommandant InstruktAbt. k.u.k. Reservespital Realschule Salzburg
16.09.1915 IR 59 
08.06.1915 Beförderung z. Feldwebel
Kadettaspir.
17.09.1915 - „ - Zugs- II. und IV.
bis 15.11.1915 kommandant Ersatzkompanie
IR 59
01.11.1915 Beförd. z.
Kadett i.d.R.
15.11.1915 Kadett Zugs- 4./XVI.
bis i. d. kommandant Marschkompanie
01.12.1915 Reserve
01.12.1915 - „ - Kommandant MaschGewAbt. 5. Ibrig. Stellungskämpfe in Wolhynien
bis II des 3. ID
07.02.1916 IR 59 XIV. Korps
4. Armee
08.02.1916 - „ - Kommandant MaschGewAbt. - „ - - „ -
bis I des
31.03.1916 IR 59
01.03.1916 Beförder. zum
Fähnrich i.d.R.
01.04.1916 Fähnrich Kommandant MaschGewAbt. 5. Ibrig.
bis in der IV a des 3. ID.
30.04.1916 Reserve IR 59 XX. Korps
11. Armee
01.05.1916 - „  Zugsführer I. Zug der - „ - Frühjahrsoffensive in Südtirol
bis MaschGewAbt. Stellungskämpfe am Monte Cimone
26.11.1916 IV des IR 59 01.09.1916 bis
26.10.1916 Notreservespital Seefeld/Tirol und
Garnisonsspital Nr. 10 in Innsbruck
01.08.1916 Beförderung
zum
Leutnant i.d.R.
27.11.1916 Leutnant in der Reserve Kommandant MaschGewAbt. 5. Ibrig
bis I des IR 59 3. ID.
31.12.1916 XX. Korps
11. Armee
01.01.1917 - „ - Zugsführer III. Ersatzkomp. 10.05.1917
bis des IR 59  bis 
15.05.1917 10.05.1917
MG-Instuktionskurs
in Bruck/Leitha 
16.05.1917 - „ - Zugsführer II. Zug der 
bis MG -MarschKomp.
06.06.1917 des IR 59
07.06.1917 - „ - Kommandant Stabile MG-Komp. Bat. X./59 Stellungskämpfe auf dem Grenzkamm;
bis des IR 59 181. Ibrig. Vormarsch im Val Sugana
13.11.1917 18. ID.
Gruppe Sugantertal
III. Korps
11. Armee
14.11.1917 Leutnant in Kommandant Italienische Komb. MG-Baon Vormarsch im Val Sugana
bis der Reserve MaschGewKomp 1. GebBrig Eroberung des Melettamassivs
10.03.1918 IV./4 18. ID

Stellungskämpfe am Südrand der Hochfläche der

 Sieben Gemeinden

III. Korps
11. Armee
11.03.1918 Leutnant in der Reserve Zugskommandant MaschGewKomp. Sturmbaon 18
bis  26/III 38. Ibrig.
20.04.1918 18. ID.
VI. Korps
11. Armee
20.04.1918

Studienurlaub an der juristischen Fakultät der

Universität Wien

bis
30.07.1918
31.08.1918 Leutnant in der Reserve Zugskommandant MaschGewKomp. Sturmbaon 18
bis 18 38. Ibrig.
03.11.1918 18. ID.
VI. Korps
11. Armee
01.11.1918 Beförderung zum Oberleutnant in der Reserve
03.11.1918

Italienische Kriegsgefangenschaft in Castell Baia bei

Neapel

bis
Herbst 1919

 

Ausschnitte aus dem Tagebuch

IN ARBEIT

 

1.) Kassette - Kupfer und Stahlgeschoße dazu von Kote 2.071 geholt. 

 

5Juli 1917. Donnerstag

Jetzt 12 h lebhaftes Inf.-Feuer auf Kote 2.071 und Porta Lepozze, aber gegen das Plateau hin.

 

6. Juli 1917. Freitag

Hier in diesem Kavernenloch wird es langsam ungemütlich. Überall tropft das Wasser herunter. Alles verschimmelt; ständig zieht es. Auf der Lampe kein Zylinder mehr, es raucht. Jeden Augenblick löscht das Licht aus. Kein Ofen; eine Hundskälte. Vom Sommer nichts zu spüren. Herrgott, ein Leben!

 

Eintrag im Diensttagebuch:

Mun.-Stand: 36.900 Patr.

 

7. Juli 1917. Samstag

Kein Tag vergeht ohne Regen. Kaum glaubt man, jetzt bleibt die Sonne u. man kann sich wie die Eidechse ein wenig auf den Steinen wärmen, kommt wieder der reinste Herbstwind, drauf dicker Nebel und wieder Regen.

 

Eintrag im Diensttagebuch:

Mun.-Stand: 32.000 Patr.

Gewehrstand: 4 M.G., 31 Mann; dem Baon gemeldet.

Strafantrag (Zmersch) von X./59

 

 8. Juli 1917. Sonntag

Heute fertigt der Waffenmeister die Kassette. Kupfer und Stahlgeschoße dazu von 2.071 geholt.

 

Sonst Nachmittag starkes Gewitter, Hagel u. Regen und unten im Val Sugana herrliches Wetter. Am Abend saukalt, daß wir Tee mit Rum brauen müssen. Über Trient aber blaut der Himmel, und in der kühlen Nachtluft werden sie dort am Domplatz spazieren gehen unter den alten Bäumen und küssen und kosen. Und wir schauen zu, frieren und hoffen.