Die 2. Kompanie, bestehend aus den Überlebenden des VIII. Marschbaons IR 59 zum IR 36, im

 

k. u. k. Böhmischen Feldjägerbataillon Nr. 12

 


Errichtet: 1813 – XIV. Armeekorps – 8. Infanterie-Truppendivision – 15. Infanteriebrigade
Nationalitäten: 67 % Tschechen – 32 % Deutsche – 1 % Sonstige
Ergänzungsbezirk: Krakau
Garnison: Gaßlöss
Kommandant: Major Dante Bontadi

 

Trotz oder wegen der Zuteilung eines ganzen Marschbaons zum IR 36, wurden die letzten Überlebenden dieses Marschbaons dem FJB 12 zugeteilt. 180 Rainer überlebten dieses Himmelfahrtskommando zur Versetzung in ein abtrünniges Regiment, welches ehrlos aufgelöst wurde. Auch die „Blutauffrischung“ durch die Rainer brachte im IR 36 nichts mehr, denn sie gerieten in dieser Einheit bei den Angriffen von vorne, und durch ihre tschechischen „Kameraden“ von hinten, unter Feuer.

 

Eine einzige Kompanie in der Stärke von ca. 180 Mann blieb kampffähig und wurden als geschlossene Einheit in das FJB 12, als 2. Kompanie, eingegliedert. Wenigsten hier waren die Rainer dann unter sich. Leider verlieren sich die Spuren, denn niemand hat über diese Kompanie weiterhin berichtet. Nur eine handvoll Rainer des VIII Marschbaons entkamen den höllischen Schlachten am Monte San Gabriele oder am Isonzo und kehrten nach Salzburg oder Oberösterreich zurück.

 

Wie wichtig den 59ern, und ihren Hinterbliebenen, aber ihre Herkunft blieb, sehen wir sogar auf den Sterbebildern, in denen bis über den Tod hinaus die Zugehörigkeit zum IR 59 „Erzherzog Rainer“ erwähnt wird. Dies, obwohl diesen Rainern nie die Kameradschaft ihres Regimentes, außer in der Ausbildung, zuteil wurde.

 

Infanterist Karl Schilcher

 

Karl Schilcher rückte zum IR 59 ein, diente u.a. in der 3. Ersatzkompanie und wurde mit dem VIII. Marschbaon an die Front gesendet. Wie alle Soldaten des VIII. Marschbaons landete er beim IR 36, hatte das Glück zu überleben und kam als einer der Letzten zum FJB 12. Hier starb er nach einer Verwundung, die er am 7.7.1915 erlitten hatte, im Spital Breszow am 15.7.1915 im Alter von nur 27 Jahren.

 

 

Karl Schilcher wurde am 29.01.1888 geboren und ehelichte die am 09.04.1890 geborene Zäzilia Steinberger. Er war Hausbesitzer in Zeilach 3, Gemeinde Pattigham. Zäzilia Schilcher hatte schon 2 ledige Kinder aus einer vorehelicher Beziehung, als sie das Dritte, Josef, von Karl Schilcher bekam. 2 Jahre waren die beiden verheiratet, als er den Heldentod fand. Eine scheinbar große Liebe, die unbenommen der vorehelichen Kinder entstanden ist, den viele solcher Ehen waren in der damaligen Zeit eher Zweckgemeinschaften. Der Sterbezettel gibt im oberen, selbst gemachten Text, diesen Hinweis. Auch das dazugekaufte Gedicht bezieht sich nicht in Hauptsache auf Himmel, Helden oder Gott, sondern auf diese Liebe und die Hoffnung sich wieder zu finden. Viele Fotos gab es scheinbar nicht, und so hat die Witwe, damit es als Erinnerung an die glücklichen Zeiten noch ein gemeinsames Foto gibt, das ursprüngliche Militärfoto in das Familienfoto einarbeiten lassen. Leider ereilte seinen Sohn im II. Weltkrieg das Schicksal seines Vaters, er ist bis heute vermisst....


Die Feldjäger

 

waren seit ihrer Aufstellung im Jahre 1808 die Jägertruppe der Gemeinsamen Armee Österreich-Ungarns. Sie zählten zur regulären Infanterie, von der sie sich lediglich in der Friedensuniform unterschieden. Die Bezeichnung Jäger für die Mannschaft und Feldjäger für die Truppe hatte rein historische Gründe, da die leichte Infanterie beziehungsweise die Plänkler bereits 1866 abgeschafft worden waren.

 

Als Paradekopfbedeckung diente bei der Jägertruppe und der k.k. Landwehr der Hut aus mattschwarzem, wasserdichtem Filz. Er bestand aus dem Stutz samt Krempe und war mit einer grünen Rundschnur, dem Jägeremblem und einem Federbusch aus schwarzen Hahnenfedern ausgestattet. Die Hutschnur war aus Schafwolle, hatte einen Schubknopf und an beiden Enden je eine mit grüner Wolle überzogene und an den Enden netzartig überflochtene Eichel. Die beiden Eicheln waren am Hutsturz hinten angebracht. Die Schnur für Offiziere war aus schwarz durchwirktem Goldgespinst.

 

Der Sturz wies die Form eines ovalen Kegels auf, mit einem oben mäßig gebauchten Boden. Die Krempe war hinten und vorn flach gelegt, an beiden Seiten jedoch aufwärts gestülpt. Der Rand der Krempe war mit schwarzem, lackiertem Kalbsleder eingefasst.

 

An der linken Seite des Sturzes gab es eine rückwärts geneigte Hülse aus Hutfilz zur Befestigung des Federbusches. Das Hutemblem – aus goldfarbenem Metall – bestand aus dem Jägerhorn. In der Windungslichte war bei den Kaiserjägern der Tiroler Adler, bei den Feldjägern die Bataillonsnummer aus versilbertem Pakfong angebracht. Das Emblem wurde über der Federhülse befestigt, sodass der Adler oder die Nummer die gleiche schiefe Richtung zeigten wie die Buschhülse. Der Federbusch war in der Form eines Hahnenschweifs auf einem 1,5 mm starken Stück Eisendraht aufgebunden. Die Länge des Federbuschs betrug 29 cm. Der Busch wurde in die Hülse am Hut gesteckt, sodass die Federn nach hinten bogenförmig herabhingen. Feldmarschmäßig wurde die Feldkappe der Infanterie verwendet. Der Waffenrock der Jäger war – bei den Mannschaften und Offizieren – im Schnitt entsprechend der Infanterie. Der Mannschaftsrock aus hechtgrauem Tuch hatte Achselspangen, Achselwülste, Kragen und Ärmelaufschläge von grasgrüner Farbe. Die Knöpfe aller Jägerformationen waren gelb und mit der Bataillonsnummer versehen. Die Bluse der Jäger hatte die gleiche Farbe wie der Waffenrock. Die Truppengattungszugehörigkeit wurde durch grasgrüne Parolis gekennzeichnet. Hinsichtlich der übrigen Ausrüstung gab es keinen Unterschied zur Linieninfanterie.

 

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/K.u.k._Feldj%C3%A4ger