2012 Forschungsf. 6
IN ARBEIT
Eintreffen aller Teilnehmer im Standort Folgaria am Mittwoch, dem 16. Mai 2012
Ziele der Forschungsfahrt:
Die Erforschung weiterer im Zusammenhang mit den IR 59 stehenden militärischer Gegebenheiten und Orte im Bereiche der sieben Gemeinden und des Hochplateaus Folgaria. Das Auffinden von militärischen Gegenständen aus der Zeit des ersten Weltkrieges, so wie der Besuch von Museen und die Herstellung von Kontakten.
Alle Ziele der Forschungsfahrt wurden wurden von den acht Teilnehmern erreicht.
Tag 1
Kommando Virti ( Suchen und Bergen, Vermessung, Dokumentation )
Signalstelle Monte Rust ( Besuch )
Fort Sebastiano - Friedhof Sebastiano - Kaisertreppe - Spital ( Besuch )
Ö.U. Gefechtskommando
Das Gefechtskommando befindet sich am Fuße des Monte Rust in nur geringer Entfernung der alten Ortschaft Virti auf der Gemeindegrenze zwischen Folgaria und Lavarone.
Zur besseren Tarnung vor der italienischen Luftwaffe wurde das Kommando in einer tiefen Schlucht errichtet und teilweise in den Fels geschlagen. Von diesem geheimnisumwitterten Komplex sind die in den Fels gehauenen Tunnel und Gebäudereste übrig geblieben. Zu sehen sind Kavernen, Verbindungsgänge und Räume in einer düsteren Atmosphäre, die die ganze Anlage umgibt. Im Mai 1916 verblieb hier Karl von Habsburg, um die Angriffshandlungen zu leiten – jene Offensive vom 15.5., welche die italienische Front bis zu den Höhen von Asiago zurückdrängte.
Die Stellung wurde fotografisch dokumentiert, vermessen und abgesucht. Einige seltene und beeindruckende Funde wurden geborgen. In besonders gutem Zustand befand sich ein Nudelsieb aus einem österreichischem Essgeschirr gefertigt und ein Pferdestriegel. Zur Erstellung einer Übersicht über die verwendeten Stacheldrahtvarianten wurden einige Stücke geborgen.
Optische Station Monte Rust
Während des Krieges wurde über Telefon und Telegraph kommuniziert. Da eine Unterbrechung der Linien durch Bombardierung durchaus zu befürchten war, bedienten sich die österreich-ungarischen Truppen auch anderer Kommunikationsmethoden, zum Beispiel der Brieftauben und optischer Signale.
Diese optischen Signale dienten vor allem als Kommunikation zwischen den Festungen, wobei man auf dem Gipfel des Monte Rust eine Station für die optische Verbindung errichtete. Monte Rust ist eine Erhebung in der Nähe von Chiesa. In dieser Station, von der nur noch Reste zu sehen sind, bediente man sich elektrischer Projektoren, die an den Mauern befestigt und perfekt auf die Festungen oder dezentralisierte Empfangsstationen ausgerichtet waren
Tag 2
Monte Coston ( Suchen und Bergen, Dokumentation )
Monte Cimone ( Besuch )
Die wichtigste Station der 6. Forschungsfahrt war der Monte Coston. Ein beschwerlicher, rund 90 Minuten dauernder Aufstieg wurde mit der Besichtigung der italienischen Gipfelstellung belohnt. Die Stellung ist, trotz Schiezentrum und Pistenwahnsinn fast unbeeinträchtigt. Die Stellung wurde fotografisch dokumentiert und abgesucht. Einige seltene und beeindruckende Funde wurden geborgen. Teile von 28cm Granaten und weitere Funde wurden geborgen.
Malga II Posto
Geborgen wurde unter anderem Gewehrmunition Carcano, M 95 und Laderahmen M 88, Schrapnellkugeln und Uniformknöpfe. Auch eine Münze zum 50. Jahrestag des II Weltkrieges fand sich. Interessant war die Fundsituation. In den Schützengräben fanden sich auf der der Feindseite österreichische Munition. Auf der uns zugewandten Seite Feindmunition. Ein Zeichen dafür, dass die eroberten Gräben in Folge von uns als Deckung verwendet wurden.
Tag 3
Arsiero Ossario ( Besuch )
Forte Belvedere ( Besuch )
Malga II Posto ( Suchen und Bergen )
Forte Belvedere Gschwent
Unweit von Lavarone Cappella auf 1177 m Meereshöhe liegt die Festung Belvedere-Gschwent auf einem Felsvorsprung über dem Valle d’Astico.
Für Trient genüge ich! So rühmte sich diese österreichisch-ungarische Festungsanlage, und gemeint ist damit, dass sie alleine genügte, um im ersten Weltkrieg Trient gegen die italienische Gefahr zu verteidigen. Die Anlage hat tatsächlich die Bombenangriffe der ersten Kriegstage überlebt.
Errichtet wurde die Festung Belvedere - Gschwent zwischen 1908 und 1914 von den Habsburgern, sie sollte das Val d’Astico kontrollieren, das sich senkrecht unter der Anlage öffnet. Von den ursprünglich sieben Festungen des Verteidigungsringes der Hochebene ist nur sie der faschistischen Zerstörungswut der dreißiger Jahre entkommen, dank der Intervention von König Vittorio Emanuele III, der im Jahre 1935 die Hochebene von Folgaria besuchte. In den 60iger Jahren erstand die Familie Osele die Anlage. Sie richtete in der Festung ein Museum ein. Heute wird die Festung Belvedere von der Stiftung Belvedere - Gschwent geführt .
Aufpassen: Öffnungszeiten stimmen nicht immer, und Mails werden oft nicht beantwortet. Leider läßt die Sammlung sehr zu wünschen über. Nachgemachte "Exponate" mischen sich mit echten Stücken und die schimmeln und rosten vor sich dahin.