Maschinengewehr 07/12 Schwarzlose

 

 

Das Maschinengewehr Schwarzlose war das Standardmaschinengewehr der Infanterie in der k.u.k. ArmeeÖsterreich-Ungarns vor und im Ersten Weltkrieg sowie des Bundesheeres bis 1938. Die offizielle militärische Bezeichnung lautete: Maschinengewehr 07/12. Konstrukteur war Andreas Wilhelm Schwarzlose aus Deutschland.

 

Bei dem Maschinengewehr 07/12 handelt sich um eines der wenigen bewährten Maschinengewehre mit feststehendem Lauf und verzögertem Masseverschluss. Die Energie, die Rückstoßlader für den Nachladevorgang benötigen, beziehen sie direkt aus der Rückstoßenergie des Schusses. Beim Schwarzlose-Maschinengewehr wird der Rücklauf des Verschlusses durch ein nahezu geschlossenes Kniegelenk verzögert; dieses ist vorne am Gehäuse und hinten am Verschlusskopf angelenkt. Ein hinten am Kniegelenk angebrachter Hebel überträgt die Bewegung beschleunigt auf die hintere von der Schließfeder belastete Komponente des Verschlusses, welche zugleich den Zündstift trägt.

 

Dies trägt einerseits zur Verzögerung bei, andererseits kann so auf eine separate Feder für die Zündung verzichtet werden. Um eine einwandfreie Funktion der Waffe zu gewährleisten und Gasaustritte nach hinten auf ein Minimum zu beschränken, muss der Gasdruck im System rasch abfallen, was durch einen relativ kurzen Lauf erreicht wurde. Zur Dämpfung des starken Mündungsfeuers hat die Waffe einen auffallend großen Trichter am Laufende. Um Hülsenreisser zu vermeiden, war es bei den frühen Modellen notwendig, die Patronen zu ölen, dazu diente ein Ölbehälter mit Pumpe. Später, bei neueren Modellen mit einem stärkeren Auszieher und einem etwas veränderten Verschluss konnte auf diese Vorrichtung verzichtet werden. Die Patronen werden von rechts durch einen Gurt zugeführt und die Waffe schießt nur Dauerfeuer. Wie das Maxim-MG hat das Schwarzlose Wasserkühlung, durch den nicht beweglichen Lauf fallen die Dichtungsprobleme des Maxims weg.

 

In seiner ursprünglichen Version wurde ein Kupfermantel-Weichbleigeschoss im Kaliber 8 × 50 mm Mannlicher mit abgerundeter Spitze verschossen. Für den Export und den Einsatz in den Nachfolge-Streitkräften der k.u.k. Armee wurde das MG auch auf andere Munition umgerüstet. Mit nur zehn funktionellen Teilen war das Schwarzlose-MG sehr zuverlässig und wurde als Beutegut von den russischen und italienischen Truppen noch weiter benutzt. Die Waffe wurde noch im Zweiten Weltkrieg von verschiedenen Armeen verwendet. Im Deutschen Reich kamen Reservebestände noch gegen Kriegsende beim Volkssturm zum Einsatz.

 

In der Dauerausstellung des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien können Schwarzlose-Maschinengewehre sowohl in der Ausführung von 1907 als auch in der Kriegsausführung mit Dreibein, Schild und gepanzertem Wasserkühler besichtigt werden.

 
Quelle: Wikepedia
 
Einsatzländer: Österreich-Ungarn, Nachfolgestaaten der Monarchie,
Niederlande, Bulgarien, Griechenland, Rumänien, Polen, Schweden, Italien.
Hersteller: Österreichische Waffenfabriksgesellschaft (Steyr)
Produktionszeit: 1905 - 1919
Modellversionen: M05, M07, M07/12
Gesamtlänge: 1067 mm
Gewicht (Mod.07): Gesamt ca 80 kg ( Gewehr mit Wasser- und Ölfüllung 18 kg / Gestell 18,5 kg / Schutzschild Stärke 7 mm 40 kg. )
Lauflänge: 526 mm
Kaliber: 8x50 mm R (A),
Munitionszufuhr: Munitionsgurte aus Textilien
Maximale Schussweite: 4000 m
Kadenz: 500 Schuss/min
Mündungsgeschwindigkeit Projektil (Vo): 610 m/s
Anzahl der Züge: 4
Drall: rechts
Visier: Schiebevisier bis 2800m
Verschluss: Masseverschluss
Ladeprinzip: Rückstoßlader
Aufsatz: 200-2400 meter
Größte Elevation: 35 Grad
Tiefste Depression: 30 Grad
Seitenstreuungswinkel: 35 Grad

 
Personalstand:
 
MGA ( 2 Gewehre ) : Infantrie; 35 Mann und 20 Pferde. Kavallerie: 80 Mann, 100 Pferde, 7 Fuhrwerke
 
Erweiterter Personalstand:

 
Pro MG: 8 Tragtiere und 14 Mann mit Karabinern bewaffnet. Unmittelbare Bedienung 3 Mann, zum Vortragen der Munition 2 Mann, zum Tragen des Gewehres samt 2000 Patronen auf längeren Strecken 5 Mann.
 

 

 

Benennung der Teile, Gurtladegerät, Munitonskisten, Werkzeugsatz

 

 

Munitionsbeschreibung siehe M 95