Frenzellaschlucht / Col del Rosso

Das zweite SWGR-Wochenende 2011 führte in der Hauptsache zum Schlachtfeld Frenzellaschlucht / Col del Rosso. Dieses Forschungswochenende brachte hervorragende Ergebnisse, Funde und Daten aus dem direkten Bereich der 59er.

Ziele:

Auffinden der Stellungen des IR 59 und IR 107 ( III. und X. Baon der 59er und ein Baon der Khevenhüller).

Identifizieren der berühmten Fotos aus der Frenzellaschlucht und Zuteilung der Orte und Regimenter.

Suchen und Bergen von Funden aus dem Bereich der 59er und 107er.

Erfassen von neuen Daten und Informationen.

Vorerkundung des Bereiches Stoccareddo – Val Bella.

Alle Ziele konnten durch die tatkräftige Hilfe von Erni G., Stefanie L., Herbert G. und Ekkehard B. erreicht werden.

Bericht:

Die Stellungen des IR 107 und des IR 59 sowie des IR 14 und IR 114 konnten identifiziert und genau dokumentiert werden. Zuerst war das übliche Hindernis zu bewältigen: auf Grund des Krieges ( massiver Beschuss ), der Abholzung ( Papierindustriezentrum Asiago) und der Fototechnik ( Weitwinkel, von oben und S/W ) weicht die heutige Optik sehr von den historischen Fotos ab. Zuerst wurden die Racheln in der Frenzellaschlucht identifiziert, danach teilte sich die Gruppe in einen Forschungs- und Dokumentationstrupp und einen Suchtrupp.

Der Forschungstrupp konnte die Frenzellaschlucht von Madonna del Buso, la Chiesa aus nach Westen begehen und alle Stellungen wieder identifizieren, Fotos aus den Perspektiven der Fotos aus dem Jahre 1918 anfertigen, und wertvolle Daten sammeln. Dabei gelangen auch einige kleinere Funde. Ein besonders schöner glückte Stefanie Lang, ein großer Granatsplitter aus einer Deckungskaverne der 107er. Der Splitter steckte genau in dem Teil des Höhlenbunkers, der den Zweck hatte, die Druckwellen abzufangen. Neu für uns war, dass die auf den Fotos einfach wirkenden Holzhütten über in die Felsen getriebene Kavernen verfügten, die teilweise miteinander verbunden waren. Diese Kavernen zeigen durch Gesteinslösungen an den Decken nun ein anderes Bild. Da sich das Gestein am Boden sammelt, ist die Höhe der Kaverne fast die gleiche, allerdings nach oben hin ca. 1-1,5 mtr. verändert, was an den Durchgängen deutlich wird. Nach Beendigung der Arbeit in der Frenzellaschlucht erkundeten zwei Mitglieder als Vorbereitung zu weiteren Forschungen die Kampfstellungen Linie Stoccereddo – C. Melaghetto im Bereich der III./59. bei Xaibena ( Zaibena ) und Sorgente.

Der Suchtrupp konnte wichtige Funde tätigen, deren besonderer Wert sich aus der direkten Verbindung zu den 59ern und 107ern ableitet. Der Trupp beging die Rachel 2 ( am 14. Juni 1918 von der 6. Kompanie IR 59 am 30. Juni 1918 durch die I. und II./59 besetzt ) und kehrte über die Rachel 3 ( am 14. Juni 1918 die 5. 8. von der 3. Kompanie IR 59 besetzt ) zurück. Die Funde werden nun museal aufbereitet und stehen in weiterer Folge der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Exponate liefern Einblicke in das Leben und Sterben der 59er und 107er, wie wir es von den Fotos kennen. Der Suchtrupp leistete unter den schweren Wetter- und Geländebedingungen ebenfalls hervorragende Arbeit. Alle Funde wurden von den Findern selbstlos der SWGR übergeben und bearbeitet, wofür ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken möchte und bilden zusammen mit der ersten Fahrt ein umfassendes Bild.

Am Ende der Tätigkeiten trank ich zum Gedenken der 59er und 107er, die an dieser Stelle kämpften und fielen, einen großen Schluck aus der glasklaren Frenzella, von deren Wasser die Soldaten vor 93 Jahren tranken............

Da sich in dieser Woche auch die Sprengung des Monte Cimone zum 95. Mal jährt, wurden von Mitgliedern in Traditionsuniform Buketts in Folgeria, Malga II. Posta ( hier auch noch einige Funde von Stefanie L., Ekkehard B. und Otto L. geborgen ) und der Frenzellaschlucht niedergelegt, natürlich auch der Monte Cimone besucht.

 


Weiter Daten und Fotos der Funde werden erst nach Beendigung der Forschungsarbeiten veröffentlicht.