Otto von Habsburg
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Otto von Habsburg – in Österreich amtlich Otto Habsburg-Lothringen, kurz meist Otto Habsburg – (* 20. November1912 in Reichenau an der Rax; † 4. Juli2011 in Pöcking[1]) war ein österreichisch-deutscherSchriftsteller, Publizist und Politiker. Für die CSU war er Mitglied des Europäischen Parlaments. Er besaß die Staatsbürgerschaften von Österreich, Deutschland und Ungarn[2] und nach eigenen Angaben von Kroatien.[3]
Von 1916 bis 1918 war Otto Kronprinz Österreich-Ungarns, bis 1921 Kronprinz Ungarns. Mit allen Vornamen und voller Titulatur wurde er damals als „Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit Franz Joseph Otto Robert Maria Anton Karl Max Heinrich Sixtus Xaver Felix Renatus Ludwig Gaetan Pius Ignatius, Kaiserlicher Prinz, Erzherzog von Österreich, Königlicher Prinz von Ungarn“ bezeichnet. Er war von 1930 bis 2006 Oberhaupt der Familien Habsburg-Lothringen. An der belgischen Universität Löwen war er seit 1929 als Otto Herzog von Bar immatrikuliert und wurde dort 1935 unter diesem Namen promoviert.
Ab Mitte der 1930er Jahre setzte sich Otto von Habsburg – zunächst unter christlich-monarchistischen Vorzeichen – mit der Paneuropa-Union für die europäische Einigung ein. Er trat als entschiedener Gegner Hitlers und des Nationalsozialismus sowie des Kommunismus auf. „In der Politik […] betrachtete er sich […] »als Werkzeug Gottes«.“[4]
Jahrzehnte später sorgten seine Haltung zum Rechtsextremismus und seine Aussage zum Einfluss von Juden in der amerikanischen Politik[5] für Kritik und Kontroversen. Ebenso wurde seine 2008 gehaltene Festrede bei einer ÖVP-Gedenkveranstaltung im österreichischen Parlament heftig kritisiert, in der er Österreich als erstes Opfer Hitlers darstellte und behauptete, „dass es keinen Staat in Europa gibt, der mehr Recht hat, sich als Opfer zu bezeichnen!“ Er bezeichnete sich selbst als „Legitimisten“ (so z. B. 2002 in einem Interview mit der rechtsnationalen Wochenzeitung Junge Freiheit), worunter er jemanden, „der für die legitim annehmbare Staatsform in jener Zeit eintritt, in der diese Staatsform existiert“, verstand.[5]
1961 unterzeichnete er die vom Habsburgergesetz als Bedingung für seine Einreise nach Österreich geforderte Erklärung des Verzichts auf Herrschaftsansprüche; im gleichen Jahr wurde aber in Deutschland sein Sohn als Erzherzog ins Taufregister eingetragen. Aus der Unsicherheit über seine tatsächliche Haltung zur Republik entstand die „Habsburg-Krise“. 1966 durfte er wieder nach Österreich einreisen. 1972 kam es zum „historischen Handschlag“ mit dem sozialdemokratischen Bundeskanzler Kreisky. Habsburgs politische und historische Äußerungen führten in Österreich bis 2008 (siehe oben) immer wieder zu Kritik und Diskussionen, bei denen er vor allem die Sozialdemokraten als Gegner hatte.
Als Mitinitiator und Schirmherr des „Paneuropäischen Picknicks“ am 19. August 1989 wird Otto Habsburg in den Nachrufen als maßgeblich am Fall des Eisernen Vorhangs beteiligt gewürdigt.[6]
Quelle: Wikipedia