Infanterist Franz Frauscher

 

 

Assentierte im Dez, 1914 zum Landsturm, eingerückt 1915, bei der Durchbruchsschlacht von Gorlice - Tarnow am 5. Mai 1915 durch Kopfschuß verwundet, anfangs Juni 1915 schon wieder auf dem italienischen Kriegsschauplatze am Tolmeiner Brückenkopf, seit 23. Februar bei Marmolada, 26. Tod.

 

Bei Gelegenheit des Urlaubs Dez. 1915 bewunderten wir Franz wegen seines heiteren Wesens, und wegen seiner männlichen, zuversichtlichen, soldatischen Gesinnung, abhold jeder unmännlichen, soldatischen Gesinnung, abhold jeder unmännlichen Ächäzarei: „Was war denn das, wenn man wögn jeda Kloanigkeit d` Hosen schmutzi machat“

 

Er schrieb aus den Karpthen an seine Eltern:

 

8. April1915

Wenn wir schon wegen solcher Kleinigkeiten d´ Hosen schmutzig machen, da warn ma ja koane Rainerbuben mehr. Ich habe offen gesagt, niemals so eine Lust gehabt zum Raufen, wie jetzt, denn ich möchte einige Male am Tag mit den Russen raufen.

 

Todesnachricht über Franz Frauscher, Mayernsohn von Leithen, Pfarre Aspach, Infanterist beim k.k. Inft. Reg. 59, zugeteilt zum Inf. Reg. 36 danach zum Ldsturm Inf. Bat. 38, 2. Kompanie, welcher in Ausübung seines ehrenvollen Dienstes getreu für Kaiser und Reich und Heer am 26. Februar 1916 im 28. Lebensjahre einer Lawine zum Opfer gefallen ist und in Vigo di Fassa ( Fasanerthal ) im Soldatenfriedhofe hoch am Berge von Schnee umkrönten Gipfeln der geweihten Erde übergeben wurde.

 

Benefitziat Paul Kettel

 

K.K. Ldst Inft Bataillon Nr. 38 2. Komp.

An das Bürgermeisteramt Aspach, Bez. Braunau am Inn

Feldpost 613, 28.II.1916

I

ch sehe mich leider gezwungen, Ihnen die traurige Mitteilung zu übermitteln, dass Landsturmmann Inft. Herr Franz Frauscher in Ausübung seines ehrenvollen Dienstes getreu seinem Kaiser und Herrn am 26. II. 1916 einem Lawinensturze zum Opfer gefallen ist. Nachdem ich nicht die Ehre habe seine nächsten Anverwandten zu kennen, so bitte ich dies Schreiben den Angehörigen zukommen zu lassen und sie schonend auf den schmerzvollen Verlust, den Sie und das Vaterland mit dem Verewigten erlitten haben, vorzubereiten. Herr Franz Frauscher war mir und allen ein liebenswerter Kamerad. Er hat als wahrer Held und Kämpfer sein kostbares Leben den Vaterlande zum Opfer gebracht. Die sofort am Unfallorte unter dem Kommando des Kommandanten eingeleitete Rettungsaktion konnte nur mehr die Bergung der Leiche unseres lieben Kameraden nach zweistündiger angestrengter Arbeit zum Erfolge haben. Er wurde äußerlich unbeschädigt heute nach Viga überführt und hier am Soldatenfriedhofe, inmitten der schneegekrönten Gipfel hoch oben am Berge seine letzte Ruhestätte in geweihter Erde übergeben. Der Brigadekommandant, sein Kommandant, viele Offiziere und eine Menge seiner Kameraden erwiesen ihm die letzte Ehre. Der Herr General hielt ihm einen ergreifenden Nachruf, worauf er nach nochmaliger feierlicher Einsegnung seiner letzten Ruhestätte übergeben wurde. Der Name Franz Frauscher wird, seiner hohen Soldatentugenden wegen, in der Ruhmeshalle der verewigten Kämpfer für den Bestand der Monarchie mit goldenen Lettern verewigt werden.

 

Genehmigen Sie den Ausdruck meines persönlichen innigsten Beileids als Ihr ergebener

 

Rittmeister Franz Rießner

Kommandant des K.K. Ldst. Inf. Bataillon 38, 2. Komp.

 

Im Original übernommen von der Niederschrift des Hrn. Benefitziat Paul Kettel, nun in der Sammlung SWGR – alle Rechte vorbehalten.