Blankwaffen
Eine Blankwaffe, auch blanke Waffe, ist eine Waffe aus Metall, die ihre „Antriebskraft“ aus dem direkten Einsatz von Muskelenergie bezieht. Blankwaffen sind eine Unterordnung der Trutzwaffen, also Waffen zur Schädigung des Feindes, im Unterschied zu Schutzwaffen wie dem Schild.Zu den Blankwaffen zählen alle Klingenwaffen aus Metall. Ist die Klinge an einer langen Stange (Schaft) befestigt, spricht man von Stangenwaffen. Zur Jagd verwendete Klingenwaffen werden üblicherweise kalte Waffen genannt. Die Klingenwaffen werden in Hiebwaffen und Stichwaffen unterteilt. Weitere Blankwaffen sind Schlagwaffen, unter denen sich der Streitkolben, verschiedene Formen der Beile und Äxte, der Morgenstern und die Spielarten der Keule zusammenfassen lassen. Wegen ihrer Wirkung und wegen des Materials zählen aus Metall gefertigte Schutzwaffen, wie Rüstungen und deren Bestandteile ebenfalls zu den Blankwaffen.
In weitergehenden Definitionen werden zu den Blankwaffen auch Fernwaffen gezählt, bei denen gespeicherte Muskelkraft die Energie liefert (Beispiele: Pfeil und Bogen, Armbrust).
Kurzer Säbel für Landwehr Gebirgstruppen Muster 1907
Die Landwehr-Gebirgstruppen bekamen 1907 einen Säbel, der sich durch die kurze Ausführung und Trageweise für den Gebirgskrieg besonderes eignete.
Den kurzen Säbel fand man bei: Landwehrregimentern Nr. 23 und 37 (in Dalmatien aufgestellt), Landwehrregimenter Nr.4 und 27, Landesschützenregimenter I bis III.
Der Säbel besteht aus einer geraden Klinge aus federhartem Gerbstahl. Sie ist nahe der Spitze zweischneidig und hat auf beiden Seiten einen Hohlschliff. Das Gefäß ist an dem des Infanteriesäbels M 1861 orientiert. Der Unterschied zur Offiziersausführung besteht in der Ausführung des Gefäßes. Beim Offizier ist es blank poliert oder vernickelt, bei der Ausführung für die Mannschaft ist es aus Bessemerstahl und brüniert. Weiters weist der Säbel für Offiziere am Gefäß Durchbrechungen auf. Die Scheide ist für beide Ausführungen gleich. Aus Stahl und brüniert hat sie einen runden Knopf zum Tragen in einer "Säbeltasche".
https://www.heeresgeschichten.at/blankwaffen/saebel/gebirge_mann/gebirge_mann.htm
Der Pioniersäbel / Faschinenmesser
Seit 1847 waren in jeder Pionierkompanie auf Vorschlag von Oberst Baron Schlechta
probeweise einige Mann mit dem 'Projektsäbel' mit Sägerücken bewaffnet. Ab 19. 10. 1850
( VeO Nr.29 ) war der Pioniersäbel M 1847 dann auch schon für das dritte Glied und
Zimmerleute bestimmt, das erste und zweite Glied führte noch Säge-Haubajonette. Das Modell besaß noch keinen abgewinkelten Griffkopf.
Mit allerhöchster Entschließung vom 31. Jänner 1853 wurde der Pioniersäbel M 1853
auf Basis des vom Pionierkorps verwendeten Pioniersäbels M 1847 auch bei
Genieregimentern und den Zimmerleuten der Infanterie und Jägertruppe eingeführt.
Dieses Modell besaß einen rund abgewinkelten Griffkopf und Horngriffschalen.
Der Sägerücken entfiel. Ein M 1853 kostete 5,40 Gulden.
1862 bekam der Pioniersäbel eine stählerne Klinge. Das Gewicht erhöhte sich
von 1,4 kg beim M 1853 auf 1,7 kg beim M 1853/62. Er wurde nun bei der Artillerie,
den Pionieren und bei Fahrsoldaten des Train geführt. Auch Bataillons- und
Kompanietamboure und Hornisten bekamen den M 1862. Ab 1868 ebenfalls die
Blessierten- und Bandagenträger und ab 1871 die Kadetten.
Ein M 1853/62 kostete 6,50 Gulden.
Der M 1853/89 bekam Holzgriffschalen.
Vom Pionier - Mannschaftssäbel M 1853 existieren zahlreiche Varianten, die sich,
teils herstellungsbedingt, teils reparaturbedingt, hinsichtlich der Abmessungen
und Ausführung unterscheiden, z.B. unterschiedliche Form des Stichblattes,
kleine oder große Nieten an den Holzgriffschalen. Vernickelte, polierte
oder leichtere Ausführungen werden Unteroffizieren und Kadetten zugeschrieben.
Gemäß Adjustierungsvorschrift von 1878 sind die Zöglinge der Militär-Oberrealschulen
mit einem leichten Pioniersäbel auszustatten.
Beschreibung:
Schwere, einschneidige, blanke Klinge mit einseitigem Hohlschliff. Rechteckige, eiserne Parierstange mit kugelförmigen Enden und ovalem Stichblatt aus einem Stück mit der Angel hartverlötet. Holzgriffschalen auf der Angel vierfach vernietete, abgewinkelter Griffkopf. Hölzerne Scheide mit schwarzem Lederüberzug durch 4 Messingklammern am Ortblech gehalten. Asymmetrisches, verziertes Ortblech aus Eisen mit stumpfer Spitze verziertes Mundblech aus Eisen mit rechtwinkligem Tragehaken.
Säbel
Der militärische Säbel hat eine Klinge, die nur an einer Seite geschliffen ist; in manchen Fällen ist aber auch der Klingenrücken auf den ersten 10–30 cm von der Spitze an geschärft (Schör), um beim Rückhandschlag Wirkung zu erzielen und die Stoßeigenschaften zu verbessern. In wenigen Fällen wurde in diese Schneide ein Dreieck geschliffen, um zusätzlich noch eine Reißwirkung zu erzielen. Die Klinge ist je nach Vorliebe des Besitzers verschieden stark gekrümmt (siehe unten). Säbel wurden primär von der leichten Kavallerie verwendet; leichtere Modelle kamen gegen Ende des 17. Jahrhunderts (z. B. bayerische Grenadiere unter Maximilian II. Emanuel) auch bei der Infanterie in Mode. Doch schon bald gingen viele Armeen dazu über, wieder nur noch das Bajonett zu verwenden. Die kurzen Infanteriesäbel blieben aber bei den Grenadieren, in manchen Staaten, z. B. in Preußen, auch generell als Statussymbole in Gebrauch. Außerdem wurden von den Offizieren der Tirailleure bald längere, feinere Säbel getragen, während die restlichen Offiziere meist beim Degen blieben.
Der Säbel kommt ursprünglich aus dem indo-persischen Raum und wurde im ersten Jahrtausend vor allem in Asien und Nordafrika, aber auch in Osteuropa eingesetzt. Zum Durchschlagen von Rüstungen sind gekrümmte Klingen zwar schlechter geeignet als die geraden Schneiden eines Schwertes, doch wurden bis zum Hochmittelalter generell ohnehin nur relativ leichte Rüstungen verwendet, weshalb dieser Nachteil zur Zeit der Kreuzzüge durch die fortschrittlichere Klingenherstellung des Orients ausgeglichen werden konnte. Durch die Krümmung der Klinge entstanden deutlich größere Wunden als bei geraden Klingen – vorausgesetzt, man hatte genügend Übung, ansonsten richtete man meist kaum Schaden an. Außerdem war es bei einem entsprechend gekrümmten Säbel egal, wenn man den Gegner mit dem Mittelteil der Klinge traf; mit geraden Schwertern oder Degen sollte man ihn hingegen mit dem vorderen Teil treffen, um genügend Schaden anzurichten. Deshalb ist eine lange, gerade Klinge im Handgemenge auf engstem Raum – zumindest für den Durchschnittskämpfer – eher hinderlich. In Westeuropa war die Bedeutung des Säbels zunächst gering; das änderte sich aber, als zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges von der kroatischen Reiterei sowie während des 18. Jahrhunderts von Husaren Säbel im größeren Stil eingesetzt wurden.
Je nach Krümmung (Pfeilhöhe) der Klinge ist der Säbel auch als Stichwaffe geeignet; mit zunehmender Krümmung (größere Pfeilhöhe) dann nur noch als Hiebwaffe, wobei der Stich gegenüber dem Hieb einen deutlichen Reichweite- und vor allem Genauigkeitsvorteil hat. Zwar lassen sich nicht so große, dafür aber meist tiefere Wunden erzeugen. Der Säbel wurde vor allem von der leichten Kavallerie (Ulanen, Husaren, Kosaken) verwendet; Hauptaufgabe dieser Truppenteile war Aufklärung und schnelle Überfälle auf den Nachschub. Die schweren Kavalleristen, die Kürassiere und meist auch die Dragoner, waren mit dem schweren Säbel, dem Pallasch, bewaffnet.
Der klassische orientalische Säbel (Scimitar) ist stark gekrümmt und sehr breit und daher als Stichwaffe eher ungeeignet. Die typische Säbelform mit Verbreiterung zur Spitze hin ist im muslimischen Raum allerdings allen Klischees zum Trotz erstmals, und zwar in sehr zaghafter Ausführung, im späten 13. Jahrhundert nachzuweisen. Zu nennenswerter Verbreitung scheint sie erst im Laufe des 14. Jahrhunderts gelangt zu sein. In den osmanisch beherrschten Gebieten war die zuvor verbreitete Säbelform im Gegenteil eher zur Spitze hin verjüngend konstruiert, hatte keine Rückenschneide und in der Regel keinen Knauf.
Schmaler und zum Stechen besser geeignet waren die Schaschka der Kosaken; diese weisen außerdem ein besonders einfaches Gefäß (= Griff) auf. Im 18. Jahrhundert ging man auch in Europa zu etwas schmaleren Klingen über; im 19. Jahrhundert tauchten leichter gekrümmte Modelle auf, die später auch von vielen schweren Kavallerieeinheiten eingesetzt wurden.
Der Handschutz kann stark variieren, vom Korb, der die Hand komplett umschließt, über einfache Bügel bis zur ursprünglichen, rudimentären Parierstange (wie der klassische Scimitar). Die Länge liegt meist zwischen 70 und 100 cm, das Gewicht reicht von 700 bis 1400 g.
Bei verschiedenen Armeen werden Säbel heute noch zu repräsentativen Anlässen getragen.
Bajonett / Ersatzbajonett oder Notbajonett
Als Bajonett oder Seitenwehr bezeichnet man eine auf den Gewehrlauf aufsteckbare (aufpflanzbare) Stichwaffe in Form eines langen Dorns oder einer Stahlklinge.
Das Bajonett wird im demontierten Zustand wie andere Waffen an der Seite oder am Koppel getragen. Bajonette können auch an der Waffe fest installiert sein und werden in die Gebrauchsstellung ausgeklappt (Klappbajonett). Dann handelt es sich im strengen Sinne des Wortes nicht mehr um ein Seitengewehr. Aufpflanzen bedeutet das Befestigen einer Stichwaffe, an einer Schusswaffe mit langem Lauf (Gewehr). Damit hat man eine zweite Angriffs- beziehungsweise Verteidigungswaffe. Im Nahkampf ist es damit möglich das Gewehr als Stich- oder Stoßwaffe zu verwenden. Diese Waffenform gibt es seit den Vorderladergewehren (Spundbajonett) und wird bis zu den heutigen, modernen Gewehren (Bayonet-Knife M9) fortgesetzt.
Im Mittelalter wurden an der Hüfte getragene BlankwaffenSeitenwehr genannt, also Degen, Säbel, Rapier, Jagdschwert, Hirschfänger. Seitenwehr wird auch Seitengewehr genannt. Diese Wörter sind bedeutungsgleich, denn Gewehr hat seine Bedeutungseinengung auf die Schusswaffen und Wehr seine Bedeutungseinengung auf die Verteidigung erst spät erhalten; ursprünglich meinen beide Wörter allgemein Waffe. Heute bezeichnet Seitengewehr das zum Aufpflanzen auf das Gewehr bestimmte Bajonett. Die Herkunft und Entstehung des Bajonetts ist nicht eindeutig geklärt. Es besteht die Möglichkeit, dass es als Jagdwaffe entstand, um angreifende Tiere nach einem Fehlschuss abzuwehren. Es gibt Hinweise, dass die Waffe bereits im 14. Jahrhundert in China entstanden ist.
Die Benennung ist auf die südfranzösische Stadt Bayonne zurückzuführen. Einer Legende nach gehörten ihre Bürger irregulären Truppen bei verschiedenen Militärkonflikten in der Mitte des 17. Jahrhunderts an. Als bei einem Gefecht die Musketen heißgeschossen waren, sollen sie zum Weiterkämpfen ihre Jagdmesser in die Mündungen gesteckt haben.
Bajonette wurden seit Mitte des 17. Jahrhunderts in Frankreich verwendet und wurden allmählich in den meisten europäischen Armeen gebräuchlich.
Anfangs wurden Bajonette mit dem Griff in den Gewehrlauf gesteckt (so genannte Spundbajonette), sodass die Muskete nicht feuern konnte. Bereits 1669 erfand Vauban Bajonette, die mit einer Tülle seitlich am Lauf befestigt wurden – sog. Tüllen- oder Dillenbajonette – und somit auch im aufgepflanzten Zustand das Abfeuern von Musketenkugeln nicht verhinderten. Mit diesen neuartigen Bajonetten wurde die französische Armee seit 1689 ausgestattet. Etwa um 1700 tauchten Bajonette auf, welche einen abgewinkelten Arm besaßen und so auch das Nachladen ermöglichten. Zur wichtigsten Klingenform entwickelte sich bald eine stabile, drei- oder vierkantige Form mit etwa 40 cm Länge. Ab dem 19. Jahrhundert wurde das Tüllenbajonett schrittweise von Bajonetten abgelöst, die eigene Griffe hatten – sog. Messer - oder Säbelbajonette – und wie Messer, kurze Pallasche oder Säbel beschaffen waren. „Vorfahren“ derselben waren im 18. Jahrhundert aufpflanzbare Hirschfänger, die wie diese mittels eines seitlichen Rings am Rohr fixiert wurden. Da solche Waffen aber das Nachladen des Vorderladers verhinderten, setzten sie sich erst mit Einführung des Hinterladers endgültig durch. Doch bereits 1840 wurde der doppelt gekrümmte französische Jatagan mit ca. 60 cm Klingenlänge vorbildhaft, bekannt ist auch das gerade, vorn verbreiterte, etwa 50 cm lange (Klinge) preußische Füsilierseitengewehr von 1860.
Die Entwicklung des Bajonetts und die zunehmende Verbreitung von Feuerwaffen ließen den Einsatz von Pikenieren und Schweinsfedern in der Schlacht allmählich zurückgehen. Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts wurden die Pikenier-Einheiten der meisten europäischen Armeen aufgelöst. Im Ersten Weltkrieg erreichten Bajonette noch eine Länge bis zu 50 cm, teilweise kam es zu einem regelrechten Fechten nur mit diesen überlangen Messern. In der Nachkriegszeit wurden sie allerdings immer kleiner und handlicher – heutige Bajonette haben die Größe und das Gewicht handelsüblicher Haushaltsmesser, wurden jedoch als Standard-Stichwaffe der Infanterie nie verworfen und sind nach wie vor Zubehör vieler Sturmgewehre. Über den Wert des Bajonetts im Kampf gab es bis in das 20. Jahrhundert hinein heftige Diskussionen. Die teils prominenten Befürworter wurden durch die Entwicklungen im amerikanischen Sezessionskrieg und im Ersten Weltkrieg widerlegt.
M 1888
Es hat eine kurze, einschneidige Klinge mit einer Hohlkehle auf jeder Seite. Wichtiges Kennzeichen, um es nicht mit dem Modell 1895 zu verwechseln, die Schneide ist an der Unterseite (vom aufgepflanztem Bajonett). Die Griffschalen sind aus Holz mit zwei Stahlnieten befestigt. Die Parierstange hat einen vollen Laufring mit einer Stellschraube. Ein Quillon fehlt.
Das M 1888 ist identisch mit dem M 1886, unterscheidet sich nur durch den Innendurchmesser des Laufringes. Er wurde für das 8 mm Steyr Mannlicher Gewehr auf 16,5 mm reduziert.
Gesamtlänge: 375 mm
Klingenlänge: 248 mm
Durchmesser Laufring: 16,5 mm
M1895
Das Standart Bajonett der K.u.K. Armee im 1. Weltkrieg. Es handelt sich um eine leichtere Version des M 1888. Die Klinge hat die gleiche Länge, ist einschneidig mit Hohlkehlen, hat aber die Schneide nach oben Richtung Gewehrlauf gerichtet. Die Parierstange ist mit Stahlnieten fixiert. Der Laufring hat keine Stellschraube. Die Griffschalen sind aus Holz und mit zwei Nieten befestigt.
Gesamtlänge: 360 mm
Klingenlänge: 245 mm
Innendurchmesser Laufring: 15 mm
Ersatzbajonett oder Notbajonett M 1895 für Steyr Mannlicher
Die Klinge hat die Form eines Messers und hat eine 40 mm lange Rückenschneide. Der Winkel mit der Bohrung und die Blattfeder sind gemeinsam mit zwei Nieten am "Griffstück" befestigt. "Griffstück" und Klinge sind 90° gedreht.
Gesamtlänge ohne Scheide: 385 mm
Klingenlänge: 235 mm
Klingenbreite: 24 mm
Bohrungsdurchmesser: 15 mm
Gewicht ohne Scheide: 310 g
Bei den Notbajonetten sind mehrere Formen bekannt
Mit Zirkularverordnung vom 24 01 1917 (Abt. Nr. 1571) wurde das Tragen des Bajonetts auch für Militärpersonen, die mit dem InfOffzS M1861 oder M1904, InfS M1861, KavS M1869 und 1904, sowie MilBeaDegen bewaffnet waren, vorgeschrieben.
Das Bajonett war im Felde und Hinterland bei bei Ausrückungen (Ausnahme Wachdienst und Parade)-zu tragen. Zu Pferde war ausser dem Bajonett noch der normierte Säbel/Degen mit Portepee zu tragen, wobei der Säbel/Degen an der linken vorderen Packtasche zu tragen war. Ausser Dienst war das Tragen des Bajonetts nicht gestattet.
Aufgrund der hohen Ausfälle unter den Offizieren zu Beginn des WK 1 liessen viele Offiziere ihre Säbel kürzen, schwärzen oder mit Tarnfarbe bemalen und griffen vermehrt zum Bajonett.
Mit dieser Verordnung wäre auch die Schaffung eines neuen Bajonetts für Offiziere geplant gewesen, es kam aber niemals zur Ausführung. Bis dahin sollte das Messerbajonett M1895 getragen werden, wobei die M95 der privaten Offiziersexemplare meist besser ausgeführt (z.B. vernickelt ) waren.
Grabendolch
Im Stellungskrieg zeigte sich deutlich, dass die Ausrüstung und Bewaffnung des Soldaten nicht den Erfordernissen dieser besonderen Kampfweise entsprach. So richtete sich die Länge des Gewehrs und des Bajonettes immer noch an dem Grundgedanken einer möglichst großen Reichweite bei dem damals schon illusorischen Bajonettfechten aus. In der Enge der Schützengräben, Unterstände und Granattrichter waren derartige Waffen eher hinderlich und führten auch zu einer Gefährdung der eigenen Kameraden. Aus der Not fehlender Nahkampfwaffen wurden durch die Soldaten in Eigenregie improvisierte Hilfswaffen entwickelt und eingesetzt (z.B. Grabenkeule, Morgenstern, geschärfter Feldspaten). Im Bereich der Stichwaffen konnte auf vorhandene und privat beschaffte Dolche und Messer zurückgegriffen werden. Aber auch in Feldschmieden und Werkstätten an und hinter der Front wurden Behelfswaffen hergestellt. Beispielsweise bot sich hier die messerartige Verkürzung der Bajonette und Säbel an.