FZM Erzherzog Rainer Ferdinand von Österreich
Erzherzog Rainer Ferdinand Maria Johann Evangelist Franz Ignaz von Österreich (* 11. Jänner 1827 in Mailand; † 27. Jänner 1913 in Wien), General der österreichischen Armee, Mitglied des Hauses Habsburg-Lothringen.
Der Sohn Erzherzog Rainer Joseph Johanns, des Vizekönigs der Lombardei und Neffen von Kaiser Franz I., wurde 1857 von Kaiser Franz Joseph I. an die Spitze des ernannten Reichsrats berufen, war 1861-1865 als nomineller Ministerpräsident Haupt des liberalen Kabinetts von Anton von Schmerling, fungierte 1868-1906 als Oberkommandierender der k.k. Landwehr und avancierte 1874 zum Feldzeugmeister.
Rainer förderte Kunst und Wissenschaften. Unter anderem war er Kurator der Akademie der Wissenschaften und Protektor des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie. 1884 erwarb er die in Fayum gefundene Papyrussammlung und schenkte sie 1899 der k.k. Hofbibliothek (heute Österreichische Nationalbibliothek).
Seit 1852 war Rainer mit seiner Cousine Erzherzogin Marie Karoline (1825–1915), der Tochter Erzherzog Karls, des Siegers von Aspern 1809, verheiratet. Die beiden waren wegen ihrer häufigen Präsenz in der Öffentlichkeit und ihrer zahlreichen karitativen Aktivitäten Jahrzehnte lang die populärsten Mitglieder des Kaiserhauses. Die Ehe von Rainer und Marie Karoline war sehr glücklich. Die Feier zu ihrer Diamantenen Hochzeit 1912 wurde später als letztes Großereignis der untergegangenen Donaumonarchie eingeschätzt. Da Rainer und Marie Karoline keine eigenen Kinder hatten, aber sehr kinderfreundlich waren, kümmerten sie sich intensiv um die Belange von Kindern und Jugendlichen, auch im habsburgischen Familienkreis.
1895 erbte Erzherzog Rainer von Wilhelmine Fürstin Montléart deren Besitz auf dem Gallitzinberg und ließ dort ab 1903 das Schloss Wilhelminenberg bauen.
Rainer war von 1852 an Inhaber des k.(u.)k. Infanterieregiments No. 59. Nach seinem Tod erhielt dieses Salzburger Hausregiment („IR 59“) „auf immerwährende Zeiten“ die Bezeichnung „Erzherzog Rainer“. Hans Schmid verfasste zu Ehren dieses Regiments den „Rainermarsch“[1].
1854 kaufte der Erzherzog das später Erzherzog-Rainer-Palais genannte Schloss im 4. Bezirk, wo er mit seiner Gattin bis zu seinem Tod wohnte. Eine das Areal im Süden begrenzende Gasse wurde 1862 Rainergasse benannt (Palais auf Nr. 18), im Osten hatte das Areal die Adresse Schönburgstraße 1, im Nordwesten Wiedner Hauptstraße 63. Das Palais wurde nach Kriegs- und Besatzungsschäden 1957 / 1958 abgetragen. Ein etwas weiter „stadteinwärts“ auf Nr. 27–29 an der Wiedner Hauptstraße gelegener Vier-Sterne-Betrieb trägt seit 1912 mit Zustimmung des Erzherzogs den Namen „Hotel Erzherzog Rainer“.
Aus: Wikepedia
Feldzeugmeister
Der Feldzeugmeister war zu Zeiten der Landsknecht-Heere der Oberbefehlshaber der Artillerie. Nach dem Feldhauptmann und dem Feldmarschall war er der höchste Offizier des Heeres.
Man verstand unter dem "Zeug" das Geschütz mit seinem gesamten Material, das von den Büchsenmeistern und deren Handlangern nach einem freiwilligen Vertrag mit dem Kriegsherren bedient wurde. Das gesamte Zeug stand unter dem Befehl des Generalfeldzeugmeisters, bei den Franzosen Grand maitre d'artillerie. Dieser Titel war schon vor der Einführung eigentlicher Geschütze seit Philipp VI. (1328-1350) üblich und bezog sich auf die früheren Kriegsmaschinen.
In Österreich-Ungarn war der Dienstgrad eines Feldzeugmeisters (abgekürzt FZM) der zweithöchste Generalsrang, die Stufe zwischen dem Feldmarschallleutnant und dem Feldmarschall für die aus der Infanterie und der Artillerie hervorgegangenen Generale. Die entsprechende Rangstufe bei der Kavallerie war der General der Kavallerie (GdK). Die Feldzeugmeister hatten demgemäss das Prädikat "Exzellenz". Nach Schaffung des Dienstgrades General der Infanterie 1908 blieb die Bezeichnung Feldzeugmeister den Artillerieangehörigen vorbehalten.
Die zwei höheren Rangklassen der k.u.k. Armee, Klasse I – Feldmarschall wurde nur im Krieg vergeben, die Klasse II – Generaloberst gab es erst ab 1915. Somit war dies zu diesem Zeitpunkt die höchste erreichbare Rangklasse.
Liebe Kameraden und Regimentsfreunde,
mit großer Freude darf ich bekanntgeben, dass wir wohl eine der wichtigsten Urkunden des Rainerregimentes für unsere Sammlung erwerben durften. 1874 wurde Erzherzog Rainer, schon als Inhaber des IR 59, zum Feldzeugmeister ernannt. Diese Urkunde der höchstrangigen Ernennung unseres "immerwährenden" Regimentsinhabers ist ein Dokument erster Güte und wohl Wert, in den großen militärhistorischen Sammlungen dieser Welt gezeigt zu werden.
Ich persönlich halte es für das wichtigste Dokument im Bezug auf das IR 59 und FZM Erzherzog Rainer, welches in Salzburg und Oberösterreich, der Heimat des Regiments, jetzt wieder vorhanden ist.
Ich danke Herrn Wolfgang Meier aus der Steiermark, der sich von dieser Urkunde zum Wohle der Regimentssammlung nach langem seelischen Sammlerschmerz trennte. Weiters Herrn Bader für seine ständige Vermittlung und seinem hintergründigen Mitverhandeln.
Alexander Freiherr von Koller
Kriegsminister und Unterzeichner der Urkunde
Alexander war der Sohn des Franz Freiherr von Koller, k.u.k. Feldmarschallleutnants und Träger des Maria-Theresia-Ordens und Johanna, eine geborene von Gränzenstein. Sein Vater hatte 1809 den erblichen Freiherrenstand erlangt (siehe auch Koller (Adelsgeschlecht)). 1846 heiratete Alexander Auguste Raymann und hatte mit ihr die Söhne Alexander und August und Tochter Johanna.
Seine militärische Laufbahn führte Alexander über verschiedene Husarenregimenter in denen er immer verantwortungsvollere Posten einnahm. 1848 befand er sich als Ordonnanzoffizier in den Italienischen Unabhängigkeitskriegen bei der Schlacht von Sommacompagna, dem Gefecht bei Salizone und der Schlacht von Custozza. 1849 zeichnete er sich bei den Gefechten bei San Siro und Gambollo aus. Im Feldzug von 1859 wurde er für seine Verdienste mit dem Ritterkreuz des Leopold-Ordens ausgezeichnet, 1866 erhielt er den Orden der Eisernen Krone II. Klasse. 1866 erfolgte seine Beförderung zum Feldmarschalleutnant und er übernahm das Kürassierregiments Nicolaus I., Kaiser von Russland Nr. 5. und wurde 1868 Leiter der Statthalterei in Prag. Für seine Verdienste erhielt er den Orden der Eisernen Krone I. Klasse und wurde zum Wirklich Geheimen Rat ernannt. Über das Amt des Militärkommandanten von Pressburg wurde Alexander 1871 als Statthalter und kommandierenden General nach Böhmen berufen. Hier wurde er mit dem Großkreuz des Leopoldordens ausgezeichnet. 1873 wurde er zum General der Kavallerie befördert und trat 1874 das Amt des Reichskriegsministers an. 1876 wurde er schließlich in den Ruhestand versetzt und noch mit dem Großkreuz des Stefans-Ordens ausgezeichnet. Zu den weiteren Ehrungen zählte die lebenslängliche Mitgliedschaft des Herrenhauses und die Ernennung zum Hauptmann der ersten Arcièren-Leibgarde. Die Ehrenbürgerwürde wurde ihm von mehreren böhmischen Ortschaften angetragen.
Laut örtlicher Pressemitteilung vom 29. Mai 1890 war, nach langer und schwerer Krankheit, im Befinden von Baron Koller eine wesentliche Besserung eingetreten[1] – in der nächstfolgenden Ausgabe des Lokalblattes, am 31. Mai 1890, musste vom Ableben Kollers sowie von dem in Baden bei Wien bevorstehenden Begräbnis[2], an dem sogar Kaiser Franz Josef I. teilnehmen würde[3], berichtet werden.
Aus: Wikepedia
„Liebden“ im Text der Urkunde
Liebden, ein Abstraktum, mit welchem sich nur noch fürstliche so wohl vermählte, als verwandte und nicht verwandte Personen, mit den Fürwörtern Euer oder im Schreiben z.B. Deine, Ihre, anzureden pflegen. Fürstliche Personen gleiches Standes pflegen sich mit Liebden anzureden, und königliche und kaiserliche Personen geben bloß fürstlichen entweder diesen Titel gleichfalls, oder, wie besonders von dem Kaiser in einigen Fällen geschieht, nur Deine Liebden.
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 2057.
Erzherzog Rainer Villa und Baden bei Wien
Ritter von Epstein hatte Pech. Er verspe-kulierte beim Börsenkrach von 1873 sein riesiges Vermögen. Die Villa ging an Erzherzog Rainer (1827-1913) - womit Baden wieder um eine Habsburger-Residenz reicher war. Er ließ eine Kapelle erbauen und die großzügig angelegten Stallungen haben heute eine eigene Adresse (Kornhäuselgasse 10). Gemeinsam mit seiner Gemahlin Marie Caroline verbrachte der beliebte Erzherzog viele Jahrzehnte lang die Sommermonate in Baden, wo man heute noch so manches über ihn zu erzählen weiß. In besonderer Erinnerung blieb, daß er ein leidenschaftlicher Reiter war. Noch in hohem Alter überquerte er das Helenental am liebsten über die Bögen der Wiener Wasserleitung.
Erzherzog Rainer als Chef des Niederrheinischen Füsilierregiments Nr. 39
http://de.wikipedia.org/wiki/Niederrheinisches_F%C3%BCsilier-Regiment_Nr._39
„Vater, huasten!"
Oft besuchte er seine Verwandten in der nahen Weilburg. Wenn er auf dem Weg dorthin ärmlich gekleidete Leute sah, blieb er oft stehen, fragte nach dem Befinden und gab ein kleines Geldgeschenk. Berühmt ist in diesem Zusammenhang der Ausspruch eines kleinen Buben: „Vater huasten, der Erzherzog kummt!" Denn, so sagt die Überlieferung, wenn man kläglich hustete, fiel die Geldspende großzügiger aus.
Gräfin Alexandrowicz
Der Rainerweg führt weiter zu einem idyllischen Waldrandweg über den Mitterberg zwischen Helenental und oberem Kurpark, den sogenannten Alexandrowicz'schen Anlagen. Hier ließ Marcellina Gräfin Alexandrowicz (1756-1826) in den Jahren 1806/1807 unter hohen Kosten einen Spazierweg mit romantischen Aussichtspunkten und Ruheplätzen einrichten. Heute beherbergt die Rainer-Villa eine Privatgalerie. Teile des Gebäudes können also auch heute noch besucht werden.
Zitat aus: www.baden.at
Weiterführend auf den Seiten der Salzburger Wehrgeschichtlichen Rainerforschung:
Feierlichkeiten zum 50jährigen Inhaberfest in Linz 1902
http://www.rainerregiment.at/joomla/index.php?option=com_content&view=article&id=197&Itemid=126
FZM Erzherzog Rainer" Militär-Veteranen-Vereine in der österreichisch-ungarischen Monarchie mit Stand 1913
http://www.rainerregiment.at/joomla/index.php?option=com_content&view=article&id=88&Itemid=99
Regimentsinhaber ab 1682
http://www.rainerregiment.at/joomla/index.php?option=com_content&view=article&id=91&Itemid=102
Dienstklassen der k.u.k Armee
http://www.rainerregiment.at/joomla/index.php?option=com_content&view=article&id=57&Itemid=65