M 1910 Mauser

 

 

Offizierspistole Beschusszeichen: Doppelkrone über "U".

 

Nr.: 238127 (nummerngleich), ein Magazin, die linke Verschlussseite beschriftet mit: "WAFFENFABRIK MAUSER A.-G. OBERNDORF A. N.", die rechte Seite nicht beschriftet, Holzgriffschale mit Fischhaut, gebraucht, der Lauf innen in gutem Zustand, die Brünierung in gutem Zustand, Kanten leicht blank, ohne gültigen Beschus, Sammlerwaffe.

 

Da das Militär nicht an den großkalibrigen Pistolen interessiert war, wandte man sich der Entwicklung einer ersten Taschenpistole im Kal. 6,35 mm zu.

 

Im Jahre 1911 kam die im Folgenden etwas näher vorgestellte „Mauser-Selbstladepistole“ Kaliber 6,35 heraus. Da Mauser seinerzeit dieser Pistole keine Modellbezeichnung gegeben hat, wird sie nach einer Klassifizierung durch Sammler als Modell 1910 bezeichnet. Im Volksmund wurde diese nicht gerade kleine Taschenpistole wegen der großen Magazinkapazität auch als „Neunlader“ bezeichnet.

Typisches Merkmal dieses Modells ist der kleine Haltehebel ( gleichzeitig Abzugachse ) in der seitlichen Abdeckplatte.

 

Dieses in der englischsprachigen Literatur als „sidelatch“ bezeichnete Modell wurde nur von 1911 bis Mitte 1913 in etwa 61000 Stück gefertigt. Diese extrem gut gefertigte Waffe war sofort ein Verkaufserfolg und wurde sogar in die USA exportiert.

 

Verkauft wurden 1911 11012 Stück , 1912 30291 Stück, 1913 18856 Stück.

 

Es werden von diesem Modell drei Varianten unterschieden:

1.Variante: Schlittenbeschriftung in gerader kleiner Schrift – „Waffenfabrik Mauser A.-G. Oberndorf aN Mauser’s Patent.“ Sehr kleiner Sicherungslösungsknopf.

# 1 - 4900.

2.Variante: Gleiche Schlittenbeschriftung wie o.a.. Großer Sicherungslösungsknopf.

# 4900 – etwa 14600.

3.Variante: Beschriftung in nunmehr großen Blocklettern wie o.a.. Großer Sicherungslösungsknopf.

# 14600 – 61000.

 

Der Laufhalter ist geriffelt und weist einen runden vorstehenden Führungsbolzen auf. Bei dem Modell 1910 ist noch keine Laufhaltefeder eingebaut. Das Korn ist rund gestaltet ohne „Band“. Besonders bemerkenswert ist das für Mauserpistolen völlig untypische Magazin, denn es ist erstens vernickelt und weist statt der üblichen drei länglichen Sichtfenster 9 Bohrungen auf. Der schmale bündig abschließende Magazinboden ist vorne gerundet. Für diese „Rundung“ ist im Griffstück eine entsprechende Ausfräsung vorhanden.

Ab der 2.Variante konnte man diese Pistole wahlweise auch mit einem schwarzen Hartgummigriff mit verschlungenem „MW“ Firmenlogo erwerben. Ab 1912 erfolgte bereits die Entwicklung einer ähnlich gestalteten Pistole im Kaliber 7,65.

Bei dieser Waffe fiel neben anderen Veränderungen vor allem der Haltehebel für die Seitenplatte weg und der Laufhalter wurde durch eine Haltefeder gesichert. Das Magazin erhielt nunmehr die„mausertypische“ Gestaltung. Diese Merkmale wurden auch auf das neue 6,35er Modell übertragen.

 

Anfang 1914 kam dann ziemlich zeitgleich mit der 7,65er- auch die neue 6,35er-Pistole auf den Markt.

Erneut hatte Mauser diesen Pistolen keine eigenen Modellbezeichnungen gegeben. Die Bedienungsanleitungen benennen es lediglich als „Neues Modell“ oder „Großes Modell“.

Sammler sprechen bei der 7,65er vom Modell 1914 und bei der 6,35er vom Modell 1910/14.

Bemerkenswert ist, dass sich die meisten Kleinteile des Modells 1910 nicht mit denen der nachfolgenden Modelle austauschen lassen. Spätere Magazine passen nicht in den Magazinschacht.

 

Quelle: https://www.militaria-fundforum.de/forum/index.php?thread/153164-mauser-modell-1910-sidelatch/