Stigler - Gebirgstrage
Im Gebirgseinsatz gehörten auf österreichisch-ungarischer Seite neben der normalen Sanitätsausrüstung, die von Tragtieren in Packkörben transportiert wurde, mehrere vier Meter lange Hilfsstricke zur Herstellung von Behelfstragen oder eines Rettungsseils zur Ausrüstung der Blessiertenträger. Um den langen Transport der Verletzten durch unwegsames Gelände zu vereinfachen, richtete der österreichisch-ungarische Sanitätsdienst Wechselstationen ein, an denen der Weitertransport von anderen Blessiertenträgern oder Fuhrwerken übernommen wurde. In Folge des schwierigen Transportes verstarben viele Soldaten an ihren Verletzungen oder fielen durch mangelnde Fixierung aus den provisorischen Tragen.
Zur Lösung dieser Probleme entwickelte Robert Stigler im Jahre 1915 eine zerlegbare, strecksesselähnliche Gebirgstrage, auf der Verwundete fixiert und bei Bedarf an steilen Gebirgswänden abgeseilt werden konnten.
Die Stigler-Trage erlaubte es erstmals, Verletzte im Gebirge ohne große Erschütterung fachgerecht abzutransportieren bzw. abzuseilen, was die Überlebensrate bei Brust-, Bauch- und Lungenschüssen erhöhte. Beim Abtransport Leichtverwundeter kamen zum großen Teil behelfsmäßige Seilkonstruktionen und Flaschenzüge zum Einsatz, wobei durch Seilbeschädigungen oder -risse immer wieder Verwundete im Rahmen der Bergung abstürzten und starben.
Truppenerprobung:
ACHTUNG: Dieser Punkt darf nicht für Veröffentlichungen verwendet werden
NACHWEISE NICHT IM BESITZ DER SWGR
Beginn der Reise zur Erprobung war der 26.9.1915.
Bereich: das Etappenkommando Goiginger.
Front: Heeresgruppe (Kommando Südwestfront) Eugen, Landesverteidigungskommando Tirol Dankl, Rayon 5 Pustatal Goiginger, Gruppenreserve des Subrayonskommandos Nr. 5 in Brunneck Bankowski (Kommandant der 56. GebBrig.)
Rang Oberarzt.
Fotobeweise liegen privat auf.
Einsatzkarte liegt privat auf.
Schriftstücke liegen privat auf.
Begleiter: San.Sold. Presetnik Rudolf und Klein Giovanni (Befehl) und Peter Cima (Fotobeschr.)
Ausgeübter Beruf zu dieser Zeit Lehrer an der Wiener Krankenpflegerschule / außerordentlicher Prof.
ABLAUF:
Goiginger |
25.09.1915 |
Fotobewilligung |
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kuk. Etappenkommando |
25.09.2015 |
Reiseorder |
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Intendanzchef |
25.09.2015 |
Ausstattung |
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LSTB 165 |
29.09.1915 |
Eine Trage |
1 |
1 |
LSTB 165 |
01.10.1915 |
Drei Tragen |
3 |
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Kartitsch Verbandsplatz |
02.10.1915 |
Eine Trage |
1 |
1 |
Inf.Leib.Reg |
05.10.1915 |
Eine Trage |
1 |
1 |
Truppenverbandplatz Landro |
06.10.1915 |
Eine Trage |
1 |
1 |
SanChef der Div. |
10.10.1915 |
Anweisung Auswertung bis 20.10.15 |
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1.TKJ |
12.10.1915 |
Eine Trage |
1 |
1 |
3.TKJ |
17.10.1915 |
Eine Trage |
1 |
1 |
3.TKJ |
19.10.1915 |
Material |
1 |
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Nachweisbare Tragen: |
9 |
(Mehrfachverwendung möglich) |
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Nachweisbare Einheiten: |
7 |
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Dauer in Monaten: |
ca. 1 |
Ende der Reise zur Erprobung war der 20.10.1915. Eine Auswertung liegt nicht vor. Die Trage wurde MILITÄRISCH NICHT EINGEFÜHRT, allerdings im NICHTMILITÄRISCHEN BEREICH MIT GROSSEM ERFOLG verwendet. Die Begründung ist vermutlich der enorme Material,- Personal,- und Zeitaufwand.
Lebenslauf bis zum Ende des 1. Weltkrieges: Prof. Dr. Stigler Robert
* 18. April 1878 in Steyr, Österreich; † 9. August 1975 in Kirchberg in Tirol
Jahr | Militärisch / Große Reise | Zivil | ||
1897 | Matura | Studien Uni Wien Kiel Bern | ||
1900 | ||||
1 | EF Mediziner Jena | Stv Ass Chir. Abt. Niehans Bern | ||
2 | Augenk. Fuchs Wien Demonstrator / Operateur | |||
3 | EF SanGefr. 16. Bay IR 16 Passau | Augenk. Fuchs Wien Demonstrator / Operateur | Dr. Med Uni Wien | |
4 | Ersatzreservist in Linz | Augenk. Fuchs Wien Demonstrator / Operateur | SekundA Rochussp Wien bis Sommer | Aspirant UniKlin Pollizer |
5 | AssAStv 3. TKJR Canale San Bovo | Ohrenk. Pollizer Wien chir. Sekundararzt | Physiol. Inst. Graz Assistent | |
6 | Physiol. Inst. Graz Assistent | |||
7 | Physiol. Inst. Uni Wien Assistent | Physiol. Inst. Graz Assistent | ||
8 | Physiol. Inst. Uni Wien Assistent | Lloyd Stv. Schiffsarzt | ||
9 | Physiol. Inst. Uni Wien Assistent | Lloyd Stv. Schiffsarzt | ||
10 | Physiol. Inst. Uni Wien Assistent | Lloyd Stv. Schiffsarzt | ||
11 | ForschungsR Kmunke ab Okt. | Physiol. Inst. Uni Wien Assistent | Lloyd Stv. Schiffsarzt | Privatdozent Uni Wien |
12 | ForschungsR Kmunke* bis April | Physiol. Inst. Uni Wien Assistent | Lloyd Stv. Schiffsarzt | |
13 | Physiol. Inst. Uni Wien Assistent | Lloyd Stv. Schiffsarzt | ||
14 | Physiol. Inst. Uni Wien Assistent | Lloyd Stv. Schiffsarzt | ||
15 | OA Erpobung der Bahre Sep./Okt. | Physiol. Inst. Uni Wien Assistent | UniProf Phys Wien | |
16 | Uniform Brille aus dieser Zeit | Physiol. Inst. Uni Wien Assistent | Ernennung zum a.o. Professor | |
17 | Physiol. Inst. Uni Wien Assistent | Präsident des Vereins "Volksberatung" | ||
18 | Physiol. Inst. Uni Wien Assistent | |||
19 | Prof Anatom BOKU | |||
20 | Prüfungskom. F.d.Lehramt landw. Mittelschulen | Prof Anatom BOKU | ||
21 | Ernennung zum o.ö. Professor BOKU | Prof Anatom BOKU |
Fotos der in der SWGR vorhandenen Exponate